Dyson Wash G1 Wischsauger im Test: Spitzenreiter oder Enttäuschung?
Dyson Wash G1 im Test: Spitzenreiter oder Enttäuschung?
Dyson bringt den Wischsauger Wash G1 auf den Markt und obwohl wir die Begeisterung nicht dämpfen möchten, muss man sagen, dass sie ziemlich spät dran sind. Marken wie Roborock und Tineco sind bereits in der dritten oder vierten Generation und haben ihre Schwachstellen optimiert. Positiv für Dyson ist, dass sie oft für innovative Überraschungen bekannt sind.
Allerdings zeigt sich ihr Eigensinn manchmal in unverständlichen Produkten, wie einem klobigen Kopfhörer mit Mundschutz oder einem hochgebauten Saugroboter, der nicht unter Möbel fahren kann. Im Test möchten wir herausfinden, wie sich das Modell im Vergleich zur Konkurrenz von Tineco, Roborock und Dreame schlägt.
Funktionen und technische Daten des Wash G1
Funktionen des Dyson WashG1 im Überblick
Modell | Dyson WashG1 |
Preis (UVP) | 699 € |
App | ✔️ |
Display | ✔️ |
Reinigungsmodi | Drei |
Arbeitszeit auf niedrigster Saugstufe | 35 Min. |
Akkukapazität | 4.000 mAh |
Frischwassertank | 1000 ml |
Abwassertank | 800 ml |
Sensorik zur Schmutzerkennung | ❌ |
Flaches Wischen | ✔️ |
Selbstreinigung | ✔️ |
Heißlufttrocknung | ❌ |
Reinigungsmitteldosierung | ❌ |
Beidseitige Kantenreinigung | ✔️ |
LED-Beleuchtung | ❌ |
Gewicht | 4,9 |
CE-Kennzeichen | Ja |
Lieferumfang: Das ist im Karton
Der Lieferumfang ist sehr minimalistisch gehalten. Es sind lediglich der Wischsauger und die dazugehörige Station enthalten. Bei anderen Wischsaugern findet man oft zusätzliches Zubehör wie Reinigungsmittel oder ein Reinigungswerkzeug, dies ist jedoch beim Dyson WashG1 nicht der Fall.
Ersteindruck und Aufbau: Zunächst ernüchternd
Verarbeitung nicht auf Top-Niveau
Der Saugwischer wirkt auf den ersten Blick hochwertig, besonders das Handgerät mit dem Aluminiumsaugrohr und dem kleinen Display gefällt uns gut. Die Verarbeitung ist jedoch nur durchschnittlich; die Tanks sitzen locker und beim Ausrasten des Saugers knackt es laut.
Die Station macht hingegen einen guten Eindruck. Anfangs hatten wir Bedenken, dass bei der Selbstreinigung Wasser seitlich auslaufen könnte, aber das ist nicht der Fall. Dank der Gummierung haftet sie zudem hervorragend auf dem Boden.
App-Verbindung und Aufbau
Zum Start können wir den WashG1 mit der Dyson App verbinden. Das haben wir auch gemacht, aber die App bietet lediglich Tipps zur Bedienung und Zugang zum Dyson Support. Um loszulegen, müssen wir eigentlich nur den 1-Liter-Wassertank füllen. Das gestaltet sich jedoch aufwendiger als erwartet. Wir benötigen dafür beide Hände, da die gesamte Apparatur samt dem 800 ml fassenden Schmutzwassertank herausgenommen werden muss.
Etwas umständlich, aber später leuchtet uns der Vorteil ein. Wenn der Reinwassertank leer ist, ist logischerweise der Schmutzwassertank voll, sodass das Wasser nicht gammeln kann. Durch die transparenten Tanks werden wir ebenso nachdrücklich daran erinnert. Das finden wir dann doch ziemlich gut und haben es bei den knapp 30 selbst getesteten Wischsaugern so bislang nicht erlebt. Haptisch ist es jedoch nicht gut umgesetzt, da das Entfernen und Einsetzen der Tanks umständlich ist.
Funktionsweise: Ein Wischsauger, der keiner ist…
Dann zur großen Besonderheit: der Reinigungstechnologie. Das ist kein Wischsauger, wie wir ihn kennen. Wir waren sehr überrascht, als wir erfuhren, dass der Dyson WashG1 keine Saugfunktion hat, sondern rein mechanisch über vier gegeneinander rotierende Rollwalzen den Schmutz aufnimmt.
Kann das funktionieren? Nun, die Rollbürsten haben pro Quadratmeter 64.800 winzige Filamente und damit eine sehr hohe Dichte und Saugfähigkeit. Dazu gibt es 26 Wasserauslässe, die mit einer pulsierenden Pumpe gleichmäßig befeuchtet werden.
Saugfunktion? Fehlanzeige!
Aber wir müssen zugeben, dass wir etwas verärgert waren. Warum verzichtet Dyson auf die Saugfunktion, die doch die größte Stärke des Unternehmens ist? Schließlich ist Dyson gerade für seine leistungsstarken Akkusauger bekannt geworden. Laut offizieller Stellungnahme des Herstellers wird auf die Saugfunktion verzichtet, weil sie unangenehme Gerüche verbreiten könnte.
Das Problem kennen wir jedoch nur, wenn man vergisst, das schmutzige Wasser zu entleeren oder die Rollwalzen zu trocknen. Ohne die Saugfunktion entfällt definitiv die Möglichkeit, Teppiche zu reinigen. Das ist ein Nachteil, da viele andere Wischsauger inzwischen einen Trockensaugmodus bieten, der dies ermöglicht.
Bedienung und Handling
Einfache Bedienung mit drei Reinigungsstufen
In der Praxis ist es jedoch auch entscheidend, wie komfortabel sich das Gerät bedienen lässt und wie aufwendig die Wartung ist. Fangen wir mit den kleinen Details an: Statt mit einem Klick benötigt das Gerät immer zwei Klicks, um zu starten. Der Wischer bietet drei Reinigungsstufen, einschließlich eines Maxmodus, womit wir sehr zufrieden sind.
Der Hersteller wirbt damit, dass mit einer Akkuladung 290 m² gereinigt werden können. Das erscheint uns jedoch mit einer Akkulaufzeit von 35 Minuten unrealistisch, da das Gerät nur in einem moderaten Tempo arbeitet. Hier halten wir eine Abdeckung von 100 bis 120 m² für realistischer, was aber für die meisten reichen sollte.
Reinigung unter Möbeln nur begrenzt möglich
Das Gewicht von 4,9 Kilo liegt im oberen Mittelfeld. Vor kurzem hatten wir den Roborock Flexi Lite im Test, der ein Kilo weniger wiegt, und das merkt man deutlich. Den Unterschied spüren wir besonders, wenn wir Treppen reinigen oder das Modell in eine andere Etage tragen. Allerdings sorgen die vier Walzen dafür, dass das Gerät mehr oder weniger über den Boden gleitet.
Die Bedienung ist in Ordnung und der Wischsauger kann auch flach genutzt werden. Das wäre eigentlich ein Pluspunkt, aber aufgrund der Bauweise kommen wir nicht wirklich flach unter Möbel und er lässt sich auch nicht nach links und rechts neigen. Modelle wie der Osotek H200 Lite und der Roborock Flexi Lite machen das in der Praxis besser.
Kann die Reinigungsleistung des Dyson Wash G1 überzeugen?
Beim Reinigungstest zeigt der WashG1 eine wettbewerbsfähige Wischleistung. Er entfernt Kaffee im Härtetest schnell und verschmiert feuchte Erde nur minimal, bevor sie vollständig beseitigt wird. Den schwer zu reinigenden angetrockneten Ketchup schafft er in 12–13 Durchgängen, was fast identisch zur Leistung der neuen Flexi-Wischsauger-Serie von Roborock ist.
Das entspricht genau unseren Erwartungen und stimmt uns positiv. Obwohl er nicht besser, aber auch nicht schlechter als moderne Wischer mit Saugfunktion ist, erfüllt er unsere Anforderungen. Auch die Kantenreinigung funktioniert gut; selbst ohne Saugfunktion kann er diese nahtlos mitwischen.
Wartung: Aufwendiger als bei der Konkurrenz
Hervorragende Selbstreinigung, aber keine Heißlufttrocknung
Nach dem Reinigungstest sind die Walzen stark verschmutzt, dafür gibt es aber einen Selbstreinigungsmodus, der wirklich beeindruckend ist. Die Vorher-Nachher-Bilder wirken wie aus der Werbung: Die Walzen sind wieder komplett sauber, ohne Rückstände – das ist sehr ungewöhnlich, da man bei den meisten anderen Modellen immer noch Verfärbungen sieht. Das erkennt man auch am Wischwasser, das vollständig aus der Selbstreinigung stammt und nicht vom Reinigungstest.
Die größte Schwäche des Dyson ist das Fehlen einer Heißlufttrocknung. Nach der Selbstreinigung sind die Wischwalzen klatschnass und müssen zum Trocknen herausgenommen werden. Hier hat Dyson überhaupt nicht mitgedacht. Es gibt keine Ersatzwalzen und keine Vorrichtung, um die Walzen zum Trocknen aufzuhängen oder aufzustellen. Vergisst man sie in der Station, kommt es schnell zur Geruchsbildung.
Das Schlimmste ist jedoch, dass es ein richtiges Gefummel ist, die Walzen wieder in den Wischer einzusetzen. Einmal hatten wir den Eindruck, dass wir sie richtig eingesetzt haben und dann sind sie dennoch bei der Reinigung herausgefallen. Wenn schon manuell, dann bitte so, dass es mit ein, zwei Handgriffen erledigt ist.
Entleerung der Wassertanks und der Grobgutaufbewahrung
Ungewöhnlich ist, dass Grobgut direkt im Gerät vom Schmutzwasser gefiltert und in einem separaten Behälter gesammelt wird. Wenn beides zusammen im gleichen Behälter ist, kann das eine ziemliche Sauerei sein. So kann man den Grobgutbehälter im Müll entleeren und das Wasser im Waschbecken ausgießen.
Letztlich sind das aber auch zwei Handgriffe. Am einfachsten wäre es, alles ohne Filter direkt in die Toilette zu entsorgen. Die Entleerung ist etwas umständlich, aber die Trennung von Schmutz und Wasser ist hygienischer, da keine Rückstände im Wasserbehälter bleiben, die entfernt werden müssen.
Fazit: Dyson Wash G1 kaufen?
Ist der Dyson Wash G1 innovativ? Ja, das ist er. Die Reinigungstechnologie in dieser Form ist neu. Bietet er einen Mehrwert? Nur begrenzt. Dyson punktet zwar mit einer hygienischeren Entleerung, aber in der Reinigungsleistung sind andere Wischsauger ebenso gut, und mit diesem Modell lassen sich keine Teppiche saugen. Die Ergonomie ist grundsätzlich gut, aber das Gewicht ist spürbar.
Die Wartung ist die große Schwachstelle: Zwar können alle Module in die Spülmaschine gesteckt werden, und die durchsichtigen Wassertanks erinnern positiv daran, diese zu leeren, aber das Herausnehmen und Einsetzen der Wischwalzen ist mühsam. Dyson hat in diesem Punkt nichts aus der Kritik am Dyson Submarine, ihrem ersten Akkusauger mit Wischaufsatz, gelernt.
Insgesamt bietet der WashG1 eine gute Reinigungsleistung und hervorragende Selbstreinigung und ist aus hygienischer Sicht sinnvoll, aber nur für Nutzer, die den zusätzlichen Aufwand nicht scheuen. Es gibt praktischere, ebenso gute und günstigere Alternativen. Wir empfehlen euch unseren letzten Test zur Roborock Flexi Wischsauger Serie.
Wer hier schreibt
Hallo zusammen! Mein Name ist Joell und ich bin seit 2020 mit an Bord. Seit langer Zeit fasziniert mich die Welt der Technik und ihre präzise Funktionsweise. Egal, ob es sich um intelligente Saugroboter handelt, die bei der Reinigung des Wohnraums unterstützen, oder um TV- und Audio-Produkte, die Bilder und Klänge intensiver erlebbar machen. Als Autor für Testsieger TV berichte ich über aktuelle Neuigkeiten und teste gleichzeitig verschiedene Haushaltselektronikprodukte.
Das könnte dich auch interessieren…
Tineco Floor ONE S7 Steam: Akku-Wischsauger mit 140°C Dampfreinigung für 539€ im Angebot
UPDATEDen Tineco Floor One S7 Steam mit Dampfreinigung gibt es aktuell für 539€ bei Amazon im Angebot. Tineco hat auf...
Roborock Flexi Pro vs. Flexi Lite im Vergleich und Test: Welcher Saugwischer ist die bessere Wahl? – Bestpreis
Inhaltsverzeichnis Technische Daten und UnterschiedeLieferumfangErsteindruck und...
Anyson 45.000 pa Akku Staubsauger für 179€ im Test: Saugstark wie Dyson!
Inhaltsverzeichnis Technische DatenLieferumfangErsteindruck und AufbauHandling und BedienungSaugkraft- und...
0 Kommentare