EcoFlow STREAM Balkonkraftwerk im Test: 800 W Einspeisung clever umgehen

EcoFlow, Smart-Home | 2 Kommentare

Stell dir vor, du könntest deinen eigenen Strom erzeugen, direkt vom Balkon aus. Mit der STREAM Serie und vier PV-Modulen haben wir genau das ausprobiert. Als Technikbegeisterte ohne tiefgreifendes Fachwissen in Elektrik wollten wir herausfinden, wie zugänglich und effektiv ein solches Balkonkraftwerk für Einsteiger ist.

Ein Teil unseres Tests fand zunächst mit der Beta-Version der EcoFlow App statt. Ab dem 15. Mai konnten wir dann die offizielle App-Version nutzen. Viele Funktionen wurden überarbeitet oder neu integriert, weshalb wir unseren Testbericht im Anschluss in weiten Teilen aktualisieren und anpassen mussten. Das zeigt, wie dynamisch sich das System entwickelt und wie wichtig es ist, Erfahrungsberichte regelmäßig zu überarbeiten.

In diesem Bericht verzichten wir bewusst auf detaillierte Messwerte und technische Analysen, dafür gibt es spezialisierte Kanäle und Experten, die dieses Thema viel besser erklären können als wir es jemals tun könnten. Stattdessen teilen wir unsere persönlichen Erfahrungen, Herausforderungen und Erkenntnisse, um einen authentischen Eindruck von der Nutzung der EcoFlow STREAM Serie im Alltag zu vermitteln.

Ecoflow Stream Ultra Balkonkraftwerk mit praktischer App-Steuerung und Speicher

Kann das Balkonkraftwerk mit Speicher im Praxistest überzeugen? 

Technische Daten des EcoFlow Stream Ultra

EigenschaftSpezifikation
Batteriekapazität1,92 kWh
(erweiterbar auf bis zu 11,52 kWh)
Zellchemie & LebensdauerLFP, 6000 Zyklen
Lebensdauer in Jahren15 Jahre
AC-Ladeeingang1050 W
AC-Ausgang (Netzgebunden)800 W
AC-Ausgang (Geräteversorgung)1200 W
Bypass-ModusBis zu 2300 Watt AC-Ausgang
PV-Eingang4 × 500 W (insgesamt 2000 W)
Betriebstemperatur-20 °C bis +55 °C
Abmessungen des Speichers284 × 255 × 458 mm
Gewicht23,1 kg
SchutzklasseIP65
KonnektivitätWLAN, Bluetooth
Garantie10 Jahre

Lieferumfang ist abhängig vom gewählten Set

Lieferumfang

  • 4x Solarpanels mit 450 Watt
  • Smart-Meter von EcoFlow
  • Streame-Ultra: Energiezentrale mit Akku und Wechselrichter
  • Stream AC-Pro: Erweiterbarer Zusatzakku
  • Verbindungskabel und Adapter
  • Montagematerial
  • Anleitung

Beim Auspacken des EcoFlow STREAM Sets fällt sofort auf: Hier wurde an alles gedacht, um den Einstieg in die eigene Stromproduktion so einfach wie möglich zu machen. Man bekommt ein durchdachtes Komplettpaket, das sofort einsatzbereit ist. Je nachdem, für welches Set man sich entscheidet, fällt der Lieferumfang natürlich unterschiedlich aus. Wir haben ein Komplettpaket aus PV-Modulen, Speicher, Smart-Meter und Aufständerung zum Testen erhalten.

Lieferumfang des EcoFlow Stream Ultra Speichers

Der Lieferumfang des Stream Ultra Speichers.

Lieferung des Solarpanels vom EcoFlow Stream Serie

Zum Lieferumfang zählten zu dem vier Solarpanels.

Was macht das Stream Ultra System so besonders?

Die EcoFlow STREAM Ultra hebt sich mit gleich mehreren cleveren Technikfeatures von anderen Speichern ab und genau das spürt man im Alltag deutlich. Allen voran stehen die vier PV-Eingänge mit jeweils bis zu 500 Watt sowie zwei Schuko-Steckdosen mit Abdeckung. Während viele Systeme nur ein oder zwei Eingänge bieten, erlaubt die STREAM Ultra den direkten Anschluss von bis zu vier Solarpanels. Und das ganz ohne externe Verteiler oder zusätzliches Zubehör. Besonders bei Ost-West-Ausrichtungen oder teilverschatteten Flächen ist das ein großer Vorteil, um die verfügbaren Sonnenstunden optimal zu nutzen.

Wer bereits ein Balkonkraftwerk besitzt, muss dabei nicht zwangsläufig auf die Solarmodule von EcoFlow zurückgreifen. In den meisten Fällen lassen sich vorhandene PV-Module einfach weiterverwenden und an die STREAM Ultra anschließen, ein klarer Pluspunkt in Sachen Kompatibilität und Nachhaltigkeit.

Ecoflow Stream Ultra Speicher Rückseite mit Anschlüssen

Der Speicher bietet bis zu vier MPPT-Eingänge.

Ecoflow Stream Ultra Balkonkraftwerk mit zwei Schüko-Steckdosen

Zwei Schuko-Steckdosen sind zu dem auf der Rückseite zu finden.

Ein weiteres Highlight ist die integrierte Hybridfunktion. Sie ermöglicht es, das System sowohl mit dem Hausnetz zu verbinden als auch einzelne Geräte direkt, also netzunabhängig, zu versorgen. Fällt der Strom aus, springt die STREAM Ultra / AC-Pro automatisch ein und übernimmt nahtlos die Versorgung wichtiger Verbraucher.

Dazu kommt die Erweiterbarkeit. Mit einem Basisspeicher von 1,92 Kilowattstunden ist man bereits solide aufgestellt. Wer mehr benötigt, kann das System mit zusätzlichen Einheiten, etwa dem EcoFlow STREAM AC/Pro, auf bis zu 11,52 Kilowattstunden erweitern. Das macht die STREAM Serie besonders flexibel und zukunftssicher.

Stream und ACPro2 des EcoFlow Balkonkraftwerks im Test

Das Stream-System lässt sich auf bis zu 11,52 Kilowattstunden erweitern.

Flexibles Zusammenspiel der erweiterbaren Speicher

Ein großer Vorteil dieser Serie ist die einfache Erweiterbarkeit. Die zusätzlichen Speicher müssen nicht physisch miteinander verbunden werden. Stattdessen kommunizieren sie einfach über das bestehende Hausnetzwerk. Das bedeutet: Die einzelnen Einheiten können flexibel im Haus verteilt werden, etwa im Keller, im Technikraum oder sogar auf dem Balkon. Jeder Speicher synchronisiert sich automatisch mit dem Hauptsystem, sodass alle Komponenten als eine Einheit zusammenarbeiten.

Für uns als Nutzer ergibt sich daraus maximale Freiheit bei der Platzwahl und eine besonders einfache Installation, ohne aufwändige Verkabelung oder zusätzliche Infrastruktur. Warum das so wichtig ist und was sich EcoFlow dabei gedacht hat, um die gesetzliche Einspeisegrenze von 800 Watt clever zu umgehen, dazu gleich mehr.

Flexible Aufstellung der EcoFlow Speicher der Stream Serie

Die zusätzlichen Speicher können im Haus verteilt werden und müssen nicht physisch verbunden werden.

Die Solarmodule und Aufständerung im Check

Die im Set enthaltenen PV-Module wirken auf den ersten Blick unscheinbar, bringen aber technisch einiges mit. Sie sind leicht, wetterfest und überzeugen durch eine hohe Effizienz sowie ein stilvolles Design in ansprechendem schwarzen Design. Besonders für Balkone, Terrassen oder Gartenflächen eignen sie sich hervorragend.

EcoFlow Steam Serie Balkonkraftwerk mit Solarpanels

Dank des All-Black-Designs wirken die Solarmodule sehr hochwertig.

Mit einer Umwandlungsrate von 23 Prozent zählen sie zu den leistungsstärkeren Panels in ihrer Klasse. Das ermöglicht auch bei begrenzter Fläche eine effiziente Nutzung des Sonnenlichts. Das zeitlose All-Black-Design lässt die Module elegant wirken und fügt sich unauffällig in nahezu jede Umgebung ein. Sogar eine TÜV-Zertifizierung können diese Paneele ihr Eigen nennen. Hier die wichtigsten technischen Daten im Überblick:

Informationen zu den Solarmodulen

EigenschaftSpezifikation
Betriebstemperatur-40 °C bis +65 °C
Gewicht22,4 kg
Abmessungen190,8×113,4×3 cm
Umwandlungsrate23 %
SchutzartIP68
DesignAll-Black, matt
Garantie10 Jahre
CE-KennzeichenJa

Die mitgelieferte Aufständerung hat uns auf Anhieb begeistert. Sie kommt in einem edlen, mattschwarzen Design und überzeugt nicht nur auf den ersten, sondern auch auf den zweiten Blick durch ihre hochwertige Verarbeitung. Die gesamte Konstruktion wirkt äußerst robust und langlebig. An den Seiten befinden sich gut lesbare Markierungen, mit denen sich die eingestellte Neigung exakt ablesen lässt, ein kleines Detail, das in der Praxis einen echten Mehrwert bietet.

Um einen Einblick zu bekommen, wie der Aufbau der Aufständerung funktioniert, haben wir für euch den Aufbau als Zeitraffer gefilmt und auf YouTube hochgeladen.

Vorbereitung und Installation: Der erste (Beta) Start: Holprig, aber mit Happy End

Die Ersteinrichtung der EcoFlow STREAM Serie war während der frühen Beta-Phase der App noch etwas holprig. Einzelne Funktionen waren noch nicht vollständig ausgereift. Positiv hervorzuheben ist der Kundendienst von EcoFlow, der uns bei Fragen schnell, freundlich und kompetent unterstützt hat.

Mit der offiziellen App-Version verlief dann alles reibungslos. Die Geräte wurden zuverlässig erkannt, die Verbindung funktionierte stabil, und die Bedienung war insgesamt angenehm und selbsterklärend. Nachdem die Speicher von der App erkannt wurde, konnten wir sie problemlos über WLAN und Bluetooth mit unserem 2,4-Gigahertz-Heimnetzwerk verbinden. Nach einem kurzen Firmwareupdate wurden die Speicher aktiviert und ab diesem Punkt lief das System im Test stabil.

In fünf Schritten zum einsatzbereiten System

Der Aufbau und Einrichtung des Systems erfolgt in fünf Schritten, welche wir kurz für euch zusammengefasst haben:

1. Aufstellen der STREAM Ultra:
Positioniere die STREAM Ultra an einem wettergeschützten Ort und in die Nähe einer Steckdose.

2. PV-Module anschließen:
Verbinde bis zu vier Solarpanels direkt mit den PV-Eingängen der STREAM Ultra. Dank der beiliegenden Verlängerungskabel war die Installation unkompliziert.

3. Aufständerung ausrichten:
Richte die Module mit der mitgelieferten Aufständerung nach dem Sonnenverlauf aus. Die Gradskala an der Seite hilft bei der optimalen Neigungseinstellung.

4. System mit Stromnetz verbinden:
Schließe die STREAM Ultra über den mitgelieferten Schukostecker an eine herkömmliche Steckdose an. Es ist keine Elektrofachkraft notwendig.

5. App-Verbindung herstellen:
Öffne die EcoFlow App, warte auf die automatische Erkennung und folge den Einrichtungsschritten. Nach einem kurzen Firmwareupdate ist das System einsatzbereit.

Wir haben bereits einen Shelly 3EM *in unserem Stromzählerkasten verbaut und deshalb auf den Einsatz des EcoFlow Smart Meters verzichtet. Wer überlegt, ein Smart Meter mitzubestellen und das können wir empfehlen, sollte wissen, dass der Einbau ausschließlich von einer Elektrofachkraft vorgenommen werden darf.

Anschluss der PV Module in den Wechselrichter des EcoFlow Stream Balkonkraftwerks

Der Anschluss der PV-Module an den Stream Ultra erfolgt an den MPPT-Eingängen.

Verbindung der Wechselrichters mit dm heimischen Strom Ecoflow Stream

Ein weiteres Kabel stellt die Verbindung zwischen dem Speicher und dem heimischen Stromnetz her.

EcoFlow App: Dein smarter Energieassistent

Die EcoFlow App verwandelt dein Smartphone in eine Schalt- und Steuerzentrale für deine eigene Stromerzeugung. Mit ihrer intuitiven und übersichtlichen Benutzeroberfläche gelingt der Einstieg ganz einfach, auch ohne technisches Vorwissen. Alle relevanten Informationen wie Stromerzeugung, Speicherfüllstand und Energieverbrauch werden klar strukturiert und in Echtzeit dargestellt.

Besonders praktisch: Die App bietet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, die logisch aufgebaut und leicht zu bedienen sind. Ob Ladezeiten, Entladeverhalten oder manuelle Steuerung einzelner Funktionen, alles lässt sich mit wenigen Fingertipps individuell anpassen.

Ecoflow Stream Ultra Balkonkraftwerk mit praktischer App-Steuerung

Die App ist die Steuerzentrale und liefert Informationen zur Stromerzeugung und Nutzung.

Ein großer Vorteil ist die Erweiterbarkeit des Systems. Weitere Geräte von EcoFlow lassen sich problemlos hinzufügen. Die App erkennt kompatible Komponenten automatisch und schlägt direkt die Einbindung vor. So wächst dein Energiesystem Schritt für Schritt mit deinen Bedürfnissen. EcoFlow hat bereits zahlreiche Kooperationen integriert. Darunter bekannte Namen wie Shelly, Tibber und Tado. Wir gehen davon aus, dass die Liste unterstützter Drittanbieter in Zukunft noch deutlich wachsen wird.

Kurz gesagt: Die EcoFlow App ist mehr als nur ein nettes Extra. Sie ist ein echter Helfer im Alltag und macht es dir leicht, deine Energieflüsse zu kontrollieren, zu planen und effizient zu nutzen

Ecoflow Stream Ultra Balkonkraftwerk auch mit weiteren smarten Geräten koppelbar

Das System kann auch um smarte Steckdosen erweitern werden. Auch andere smarte Geräte lassen sich einbinden.

Die fünf wichtigsten Funktionen der App im Überblick

1. Echtzeit-Überwachung: Behalte alle relevanten Daten im Blick: Ladezustand, Energiefluss, Solarertrag und Netzbezug. Die App zeigt dir in Echtzeit, wie viel Strom du erzeugst, speicherst und verbrauchst.

2. Intelligente Energieplanung: Nutze die KI-gestützte Planung, um deinen Energieverbrauch zu optimieren. Die App berücksichtigt Wetterprognosen und Stromtarife, um Lade- und Entladezeiten automatisch anzupassen.

Anmerkung: Wer diese Funktion nutzen möchte, muss diese leider mittels Abo dazu buchen. Dies soll mit 9,90 € zu Buche schlagen. Unserer Meinung viel zu viel, für das was man bekommt. Die knapp 10 € muss man auch erstmal einsparen damit sich das Abo überhaupt rechnet.

3. Fernsteuerung und Automatisierung: Steuere die STREAM bequem von unterwegs. Aktiviere oder deaktiviere Ausgänge, passe Ladeeinstellungen an oder starte Firmware-Updates

4. Integration mit Smart Home Geräten: Verbinde die App mit kompatiblen Energie-Metern und Energieplattformen, um deinen Energieverbrauch noch effizienter zu gestalten. So kannst du beispielsweise die Einspeisung ins Netz automatisch regeln oder bestimmte Geräte priorisieren.

5. Deine Energie im Blick: Die EcoFlow App bietet eine umfassende Visualisierung deiner Energieflüsse. Übersichtlich dargestellte Diagramme zeigen dir genau, wie viel Strom du erzeugst, verbrauchst und einsparst. So behältst du deine Energiegewohnheiten jederzeit im Blick. Tag für Tag, Monat für Monat und Jahr für Jahr.

Funktionsweise und Nutzungsmöglichkeiten des Stream Ultra Balkonkraftwerks

Die Integration eines Speichers ermöglicht es, tagsüber erzeugten Solarstrom zu speichern und ihn später zu nutzen, wenn keine Sonneneinstrahlung mehr vorhanden ist. Dadurch steigt der Eigenverbrauch deutlich, und die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz sinkt spürbar. Allerdings hängt das volle Potenzial dieser Funktion stark von der Jahreszeit und der Größe des Speichers ab. Ab dem Spätsommer bis ins Frühjahr kann es gerade bei größeren Systemen schwierig werden, den Speicher regelmäßig vollständig zu füllen. Das sollte man bei der Planung realistisch mit einbeziehen.

Trotzdem ist die Nutzung des gespeicherten Stroms in den Abend- und Nachtstunden besonders wertvoll, da zu dieser Zeit der Verbrauch in vielen Haushalten am höchsten ist. Genau hier sorgen die Speicher für spürbare Entlastung und eine effizientere Nutzung der selbst erzeugten Energie.

Ecoflow Stream Ultra Balkonkraftwerk mit praktischer App-Steuerung und Speicher

Mit dem Speicher wird der überschüssige Solarstrom für die Abendstunden gespeichert.

Energie-Meter im Einsatz: Nulleinspeisung in Perfektion

Durch den Einsatz unserer Shelly 3EM im Stromzählerkasten konnten wir das System auf Nulleinspeisung konfigurieren. Der erzeugte Solarstrom wird dabei vollständig im eigenen Haushalt verbraucht, ohne ins öffentliche Netz eingespeist zu werden. Ist der Speicher voll und der aktuelle Verbrauch gedeckt, reduziert das System die Einspeisung automatisch.

Ein besonders cleveres Zusammenspiel: Die STREAM Serie kommuniziert direkt mit dem Smart-Meter. Erkennt die Shelly einen steigenden Stromverbrauch im Haus, signalisiert sie der STREAM Ultra, mehr Energie bereitzustellen. Dabei wird die gesetzlich erlaubte Einspeisegrenze von 800 Watt berücksichtigt. So gelangt genau so viel Strom ins Hausnetz, wie gerade benötigt wird, ohne Überschüsse zu verschwenden oder ins öffentliche Netz abzugeben. In unserem Test lag die Reaktionszeit bei etwa vier bis fünf Sekunden, bis die Speicher die fehlende Energie bereitgestellt hatten.

Shelly im Stromkasten für eine smarte Steuerung des Ecoflow Balkonkraftwerks

Ein Smart-Meter wie das Shelly 3EM sorgt für eine intelligente Nutzung des gespeicherten Solarstroms.

Dank dieser abgestimmten Steuerung und unseren zwei EcoFlow Speichern mit jeweils 1,92 Kilowattstunden konnten wir bereits ab dem ersten Testtag an sonnigen Tagen etwas mehr als 1 Euro pro Tag einsparen. Die gespeicherte Energie reichte dabei aus, um unsere Grundlast bis in die Morgenstunden vollständig zu decken.

Stream und ACPro2 des EcoFlow Balkonkraftwerks im Test

Die beiden Speicher haben gemeinsam eine Speicherkapazität von 3,84 Kilowattstunden.

Zwei Schukostecker und ein cleverer Bypass: So fließt der Storm

Auf der Rückseite der Batterien befinden sich zwei klassische Steckdosen, an die sich Verbraucher mit höherem Energiebedarf direkt anschließen lassen, bis zu 1.200 Watt pro Ausgang. Das ist besonders praktisch für Geräte wie Waschmaschinen, Kaffeemaschinen oder sogar mobile Klimaanlagen. Ein zusätzlicher Vorteil: Diese Steckdosen können im Ernstfall auch als Notstromausgänge genutzt werden. Fällt das öffentliche Stromnetz aus, versorgen die Speicher angeschlossene Geräte weiterhin zuverlässig.

Und noch ein cleverer Nebeneffekt: Strom, der über diese Steckdosen fließt, zählt nicht zur gesetzlichen 800-Watt-Einspeisegrenze. So lässt sich mehr Energie aus dem Speicher nutzen, ohne die Einspeisegrenze ins Hausnetz zu überschreiten. Schließt man zwei Speicher in Reihe, sind sogar Entladeleistungen bis zu 2.300 Watt möglich.

Ecoflow Stream Ultra Balkonkraftwerk Nutzung zweier Speicher

Wenn man die beiden Speicher in Reihe schließt, lassen sich Entladeleistungen von bis zu 2.300 Watt realisieren.

An dieser Stelle hätten wir uns sowohl bei der STREAM Ultra als auch bei der AC Pro zusätzliche Anschlussmöglichkeiten gewünscht. Besonders ein USB-C-Anschluss für mobile Geräte hätte den praktischen Nutzen deutlich erhöht. Insgesamt hätten dem Speicher ein paar mehr Anschlussoptionen gutgetan.

Wie lange dauert das Laden des Speichers eigentlich?
Ein wichtiger Punkt für den Alltag ist die Ladegeschwindigkeit. Über die vier MPPT Eingänge können bis zu 2.000 Watt an Solarleistung eingespeist werden. Unter idealen Bedingungen mit voller Sonneneinstrahlung lässt sich der integrierte Speicher der STREAM Ultra so in bis zu zwei Stunden vollständig aufladen.

Etwas langsamer aber dafür wetterunabhängig, lässt sich der Speicher auch über das Stromnetz laden. Der maximale Eingang liegt hier bei etwa 1.050 Watt. Wer den Speicher also über Nacht auffüllen möchte, schafft das in der Regel in zwei bis drei Stunden.

INFO
MPPT steht für Maximum Power Point Tracking. Es handelt sich dabei um eine intelligente Ladetechnologie, die dafür sorgt, dass die Solarmodule stets mit dem optimalen Spannungs- und Stromverhältnis arbeiten, also genau an dem Punkt, an dem sie die meiste Energie liefern. So wird die Solarleistung automatisch, auch bei wechselnden Lichtverhältnissen maximiert.
Stabile Leistung auch bei wenig Sonne
Selbst bei mehreren Tagen mit dichtem Wolkenhimmel arbeitete das System stabil weiter. Der Akku lädt zwar langsamer, das Energiemanagement bleibt jedoch zuverlässig. Um eine Tiefenentladung zu vermeiden, wird in solchen Phasen automatisch Netzstrom genutzt. In unserem Test lag die Entladegrenze bei 10 %, technisch sinnvoller sind jedoch 15–20 %, um die Lebensdauer des Akkus zu schonen.

Über die App lässt sich jederzeit der aktuelle Energieertrag einsehen, besonders praktisch, um an grauen Tagen den Stromverbrauch, etwa fürs E-Bike, gezielt zu planen. Künftig soll die App auch dynamische Stromtarife erkennen und den Speicher bei günstigen Netzpreisen automatisch laden. Ideal, um auch bei wenig Sonne effizient zu sparen.

Unsere Praxiserfahrungen mit der EcoFlow Stream-Serie: Zwei Alltagsszenarien zur Verdeutlichung

So betreibst du deinen Airfryer vollständig mit Solarstrom

Klingt erstmal nach Zukunftsmusik, funktioniert mit dem EcoFlow STREAM System aber schon heute. Hier ein einfaches Praxisbeispiel: Stell dir vor, dein Airfryer hat eine Leistungsaufnahme von rund 2.000 Watt – also typisch für viele größere Modelle. Du steckst ihn direkt in die Steckdose des STREAM AC Pro. Dieser liefert bis zu 1.200 Watt aus seinem integrierten Akku.

Was passiert mit den fehlenden 800 Watt? Ganz einfach: Das System erkennt den zusätzlichen Energiebedarf. Der angeschlossene Wechselrichter springt automatisch ein und deckt die fehlende Leistung, bis zur gesetzlich erlaubten Grenze von 800 Watt. Voraussetzung ist natürlich, dass ausreichend Sonnenstrom zur Verfügung steht.

Das Ergebnis: Im optimalen Fall bereitest du dein Essen komplett mit selbst erzeugtem Solarstrom zu. 1.200 Watt aus dem Speicher, 800 Watt vom PV-Wechselrichter. Kein Netzstrom nötig, keine Zusatzkosten.

Ecoflow Stream Ultra Balkonkraftwerk betreibt auch per Schuko-Steckdose Airfryer

Dank des EcoFlow Balkonkraftwerks lässt sich der Airfryer mit Solarstrom betreiben.

Oder so: Klimaanlage bei Hitze, ganz ohne schlechtes Gewissen
An heißen Tagen läuft deine mobile Klimaanlage schnell mal mit 2.000 Watt. Wenn du sie direkt an die EcoFlow STREAM Batterie anschließt, übernimmt der Speicher die Grundlast mit 1.200 Watt. Die restlichen 800 Watt liefert der Wechselrichter über die Solarpanels. Auch hier, sofern genügend Sonne scheint. Das System regelt die Verteilung automatisch. So kannst du deine Räume kühlen, ohne dabei auf teuren Netzstrom zurückzugreifen.
Ecoflow Stream Ultra Balkonkraftwerk betreiben der Klimaanalge

E-Geräte, wie eine Klimaanlage, können direkt an den Speicher des Balkonkraftwerks angeschlossen werden.

Wenn Waschen plötzlich Spaß macht

Besonders viel Spaß hat es gemacht, zu sehen, wie wir unseren eigenen Solarstrom erzeugt haben. Es dauerte nicht lange, bis wir unseren Alltag danach ausgerichtet hatten. Wir haben gewaschen, wenn die Sonne schien, oder den Geschirrspüler laufen lassen, wenn der Speicher voll war. Aber auch für die Eismaschine haben wir den Solarstrom genutzt. Diese bewusste Nutzung hat nicht nur Kosten gespart, sondern sich auch einfach gut angefühlt.

Ecoflow Stream Ultra Balkonkraftwerk betreiben der Eismaschine

Auch die Waschmaschine oder die Eismaschine lassen sich mit dem Solarstrom betreiben.

Flüsterleise im Betrieb
Wir waren ehrlich gesagt positiv überrascht, wie leise die STREAMS im Betrieb sind. Laut Hersteller bleibt sie unter 30 Dezibel und das konnten wir im Alltag tatsächlich bestätigen. Selbst wenn der Speicher lädt oder entlädt, hört man praktisch nichts.

Für den Einsatz im Wohnbereich, im Flur oder auf einem Balkon mit direkter Nähe zum Wohn- oder Schlafzimmer ist das ein echter Vorteil. Maximal ein leises Surren oder klicken der Relais kann man bei genauem Hinhören wahrnehmen, wenn der Wechselrichter umschaltet und man vergisst nach kurzer Zeit fast, dass da überhaupt ein Gerät läuft. Wer empfindlich auf Hintergrundgeräusche reagiert, kann hier also aufatmen.

Ecoflow Stream Ultra Balkonkraftwerk mit leisem Betrieb

Mit unter 30 Dezibel ist das System kaum wahrnehmbar und so auch für Wohnräume geeinget.

Tragbar, aber nicht für unterwegs gemacht
Mit rund 23 Kilogramm sind die Speicher der Stream Serie kein Leichtgewicht, aber gut durchdacht konstruiert. Dank der seitlichen Griffmulden lässt sich das Gerät sicher anheben und auch allein transportieren, sofern man körperlich fit ist. In unserem Test war der Weg vom Wohnzimmer auf den Balkon problemlos machbar. Der Aufbau ging schnell, alle Anschlüsse waren gut erreichbar und die Kabel ließen sich einfach verbinden.

Für den dauerhaften, stationären Einsatz sind die Speicher ideal geeignet. Wer sie gelegentlich im Gartenhaus oder bei Freunden einsetzen möchte, kann sie dank der Griffe problemlos transportieren. Als wirklich mobiles Gerät sollte man sie jedoch nicht betrachten. Für diesen Zweck bietet EcoFlow andere Modelle an, die speziell für den flexiblen Einsatz unterwegs oder beim Camping konzipiert sind.

Ecoflow Stream Ultra Balkonkraftwerk nicht für unterwegs gemacht

Wer den Speicher mobil nutzen möchte, spart sich das Fitnessstudio.

Fazit zum EcoFlow Stream Balkonkraftwerk: Eine Investition in Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit

Die EcoFlow STREAM Serie bietet eine durchdachte Lösung für alle, die Stromkosten senken, unabhängiger vom Netz werden und mehr Kontrolle über ihren Energieverbrauch gewinnen möchten. Bereits ohne aktivierte Automatisierungen konnten wir in Kombination mit vier Solarpaneelen spürbare Einsparungen erzielen. Ab Mai lagen wir regelmäßig bei über einem Euro Ersparnis pro Tag, an besonders sonnigen Tagen sogar deutlich mehr (bei einem Strompreis von 28 ct/kWh).

Dank des integrierten Energy-Meters gelang es uns, die Einspeisung ins öffentliche Netz nahezu vollständig zu vermeiden. In der Spitze konnten wir bis zu 98 % des erzeugten Solarstroms selbst verbrauchen. Genau das ist das Ziel: maximale Eigenversorgung bei minimalen Verlusten.

Zusätzlich punktet das System beim Thema Komfort: Zwei Speicher mit jeweils 1,92 kWh Kapazität sorgen dafür, dass auch die Abend- und Nachtstunden zuverlässig abgedeckt sind. So läuft das System unauffällig im Hintergrund und stellt genau dann Solarstrom bereit, wenn er benötigt wird, ganz ohne ständiges Beobachten von Wetter- oder Ertragsdaten. Für unseren Alltag mit zwei Personen im Schichtdienst, Smart-Home-Technik und Garten ist das System optimal dimensioniert.

Natürlich ist der Einstiegspreis nicht ohne – doch angesichts steigender Strompreise und der modularen Erweiterbarkeit bietet die STREAM Serie eine langfristig sinnvolle Investition. Für alle, die auf grüne Energie setzen und sich ein Stück Autarkie im Alltag wünschen, ist die EcoFlow STREAM Serie eine zukunftsfähige, technisch überzeugende Lösung mit viel Potenzial.

Autorenbild Kathi

Wer hier schreibt

Grüßt Euch! Mein Name ist Hendrik und ich bin seit 2024 an Bord. Ich bin ein Kind der 90er-Jahre und seitdem der Technik und smarten Elektronik verfallen. In meinem ersten Leben bin ich Fachkrankenpfleger für Notfallpflege in einer Notaufnahme. Nach Feierabend interessiere ich mich dann mit großer Leidenschaft für neue, innovative und smarte Technik, die unseren Alltag erleichtert. Jetzt lese und schaue ich nicht nur Testberichte, sondern darf diese auch selbst schreiben und mitgestalten. Ihr dürft euch also auf viele spannende und ehrliche Produkttests freuen.

2 Kommentare

  1. Balder

    So etwas wie die Länge der Anschlusskabel wäre hier immer sehr hilfreich um zu überlegen ob man diese doch irgendwo verbauen kann . Gerade da der Speicher Wettergeschützt stehen muss , aber die Solarpanel natürlich dem Wetter ausgesetzt sind, wäre es gut solche Angaben gleich mit rein zu nehmen

    Antworten
    • Joell

      Danke für das richtige und wichtige Feedback. Das Kabel ist 10 Meter lang.

      Antworten

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