Bose QuietComfort Ultra im Test: Überzeugt der neue Over-Ear-Kopfhörer mit 3D-Sound?
Bose QuietComfort Ultra Kopfhörer: Die neue Kopfhörer-Referenz?
Der US-Hersteller Bose hat kürzlich mit dem QuietComfort Ultra seinen neuen Flaggschiff-Kopfhörer mit 3D-Audio, verbessertem Noise-Cancelling und Head Tracking vorgestellt. Ultra ist dabei nicht nur der Funktionsumfang, sondern auch der nicht gerade günstige Startpreis von knapp 500€.
Bei unserem Test beleuchten wir die verschiedenen Aspekte des Kopfhörers, von Design und Tragekomfort über Klangqualität bis hin zur Wirksamkeit der Noise-Cancelling-Funktion und verraten euch schlussendlich, ob sich der Bose QuietComfort Ultra für den aufgerufenen Preis lohnt.
Technische Daten des Bose QuietComfort Ultra
Modellbezeichnung | Bose QuietComfort Ultra |
Preis UVP | 499€ |
Art des Kopfhörers | Over-Ear-Kopfhörer |
Übertragung | Bluetooth 5.3, Klinkenanschluss |
3D-Sound | Ja |
ANC | Ja |
Modi | Immersive (3D-Sound), ANC, Transparenz |
Steuerung | Am Kopfhörer oder per App |
Akkulaufzeit | 24 bzw. 18 Stunden (3D-Sound) |
Aufladung | Per USB-C |
Schnellladefunktion | Ja |
Equalizer | Ja |
Unterstütze Codecs | SBC und AAC |
Gewicht | 250 g |
CE-Kennzeichen | Ja |
Erster Bose Over-Ear-Kopfhörer mit praktischer Trageerkennung
Beim Auspacken des QuietComfort Ultra fällt gleich das schicke Design und die hochwertige Verarbeitung auf. Im Vergleich zum Vorgänger QC45 wurde das Gelenk, welches den Kopfhörer mit dem Bügel verbindet, aus Metall gefertigt. Im Vergleich zum Bose Headphone 700**, verfügt das neue Modell über einen praktischen Klapp-Bügel, sodass dieser platzsparend transportiert werden kann.
Beim ersten Aufsetzen macht sich gleich das recht leichte Gewicht von 250 Gramm gepaart mit der bequemen Ohrpolsterung bemerkbar. Diese Kombination führt dazu, dass die Kopfhörer auch problemlos einen ganzen Arbeitstag getragen werden können, ohne dass diese unangenehm werden oder gar schmerzen. Der Komfort ist hier sogar höher als bei den starken Konkurrenzmodellen Sennheiser Momentum 4* und Sony WH-1000XM5*.
Erstmalig implementiert der Hersteller beim QC Ultra eine Trageerkennung, welche Konkurrenzmodelle bereits seit einiger Zeit mit an Bord haben. Kopfhörer mit Trageerkennung können automatisch die Wiedergabe von Audio pausieren, wenn sie abgenommen werden, und die Wiedergabe fortsetzen, wenn sie wieder aufgesetzt werden.
Dies ist besonders nützlich, um den Energieverbrauch zu reduzieren und die Akkulaufzeit zu verlängern. Außerdem kann man so den Podcast oder das Hörbuch da weiterhören, wo man aufgehört hat, ohne wieder die richtige Stelle suchen zu müssen. Dieses Feature bietet aus unserer Sicht einen großen Mehrwert, gerade wenn es so zuverlässig wie hier funktioniert.
Steuerung per App oder direkt am Kopfhörer
Die Steuerelemente des Kopfhörers sind an der rechten Ohrmuschel beheimatet. Der Bluetooth-Knopf zum Koppeln von externen Geräten dient gleichzeitig als Ein- und Ausschalter. Über den darüberliegenden Knopf lässt sich zwischen den drei voreingestellten Klangmodi – leise, wahrnehmbar und Immersion – wechseln.
Ersterer aktiviert das Active-Noise-Cancelling. Hinter zweiterem steckt der Transparenz-Modus, wodurch Umgebungsgeräusche wahrnehmbar sind, und hinter dem letzten Modus versteckt sich der neu implementierte 3D-Soundmodus. Über dem Knopf für die Klangmodi findest du noch eine Touch-Leiste, mit der die Lautstärke nach Belieben angepasst werden kann.
Empfehlenswert ist außerdem, den Kopfhörer mit der Bose Music App zu koppeln. Dort findet man weitere Einstellungen wie den Equalizer, Soundmodi anpassen, einstellbare Shortcuts aktivieren sowie den immersiven 3D-Soundmodi anpassen. Die App-Verbindung und Nutzung funktionierten in unserem Test problemlos. Dies war bei der Bose Connect App in der Vergangenheit nicht immer der Fall und auch jetzt noch berichten einige Nutzer*innen von Verbindungsproblemen.
Per Bluetooth können zwei Geräte gleichzeitig verbunden werden, sodass man Musik oder Ähnliches am PC hören kann und sobald ein Anruf auf dem Smartphone eingeht, dann bequem aufs Handy zu wechseln und dort per Kopfhörer zu telefonieren.
Kann der Klang der Bose QuietComfort Ultra überzeugen?
An den Treibern hat Bose im Vergleich zum direkten Vorgänger QuietComfort 45 nichts verändert, dennoch hat man am Sound geschraubt. Bose untypisch sind die tiefen Frequenzen, also der Bass, der im Vergleich zu den sonstigen Boss-Modellen deutlich kräftiger ist. Dafür sind die Höhen im direkten Vergleich aber etwas weniger detailreich und abgeflacht.
Hier hat man also die Wahl zwischen den besseren Tieftönen oder beim Vorgänger QC45 den Bose typischen starken Klang bei den hohen Frequenzen. Per Equalizer in der App lassen sich die Frequenzen noch ein Stück weit korrigieren. Schade ist, dass der QC Ultra lediglich die Codecs SBC und AAC beherrscht. Hochauflösende Codecs sowie Hi-Res Wireless Zertifizierung sucht man hier vergebens. Insgesamt ist der Klang aber wenig überraschend wirklich gut.
3D-Sound mit Head Tracking
Eine weitere Neuerung im Vergleich zu den Vorgängermodellen ist der Immersion-Modus, also 3D-Sound, der einen noch tiefer in die Musik eintauchen lassen soll. Man soll das Gefühl haben, live auf dem Konzert des abgespielten Interpreten zu sein.
Hierfür sind keine klassischen 3D-Soundformate wie Dolby Atmos notwendig, im Gegenteil dieses Format wird nicht unterstützt. Stattdessen wird von einer Software in den Kopfhörer eine 3D-Version des abgespielten Lieds selbstständig errechnet und abgespielt. Dabei ist es egal, ob die Ursprungsdatei in Stereo, Atmos oder DTS ist.
Aktiviert man den 3D-Sound, hat man die Wahl zwischen unbewegtem und bewegtem Modus. Beim bewegten Modus wird das Klangfeld basierend auf den erfassten Kopfbewegungen dynamisch angepasst. Wenn der Benutzer den Kopf dreht oder neigt, ändert sich die Richtung des virtuellen Klangraums, was ein realistischeres und immersiveres Hörerlebnis ermöglicht. Dies Modus empfiehlt der Hersteller, wenn man gerade unterwegs ist und sich bewegt.
Sitzt man dagegen ohnehin längere Zeit, weil man mit dem Zug unterwegs ist oder arbeitet, empfiehlt sich der unbewegt Modus, bei dem die Musik klassisch an Ort und Stelle bleibt. Die Akkulaufzeit von maximal 24 Stunden verkürzt sich im 3D-Soundmodus auf maximal 18 Stunden.
Im Test funktionierte dies phasenweise wirklich gut und phasenweise stellt dies keinen echten Mehrwert dar. Dies hing sehr davon ab, welches Lied man auswählte. Am eindrucksvollsten fanden wir dies bei der Komposition Time des berühmten Filmmusikmachers Hans Zimmer. Hier hatte man wirklich das Gefühl, bei einem Live-Konzert zu sein.
Bei einigen Tracks von anderen Musikern wirkte der Sound dagegen eher blechern. Hier muss man also im Zweifelsfall austesten, welcher Song sich mit dem 3D-Modus gut anhört. Auf Knopf druck lässt sich schnell zwischen den jeweiligen Modi wechseln.
Fazit: Bose QuietComfort Ultra kaufen?
Der neue Bose QuietComfort Ultra Over-Ear-Kopfhörer hat im Vergleich zu den Vorgängern einige neue Features wie 3D-Sound mit Head Tracking, ActiveSense und Trageerkennung mit an Bord. Beim 3D-Sound hängt das immersive Erlebnis stark von dem abgespielten Song ab. Während die ActiveSense-Technologie und die Trageerkennung durchweg einen echten Mehrwert bieten.
Für Bose ungewöhnlich sind beim Klang die kräftigen Tiefen und die dafür etwas abgeflachten Höhen. Dies ist letztlich Geschmackssache, was man hier bevorzugt. Das ANC macht insgesamt einen guten bis sehr guten Job und auch die Laufzeit wurde im Vergleich zu den Vorgängern verbessert. Hervorzuheben ist weiterhin das hervorragende Tragegefühl.
Doch auch einige Kritikpunkte hat der neue Flaggschiff-Kopfhörer des US-Herstellers geliefert. Sowohl beim Transparenz-Modus als auch beim Noise-Cancelling ist bei niedriger Lautstärke ein leichtes Rauschen hörbar. Bei mittlerer Lautstärke stellt dies kein Problem mehr dar. Ebenso berichten einige Nutzer von Verbindungsproblemen mit der Bose eigenen App. Dies konnten wir in unserem Testzeitraum aber nicht feststellen. Ebenso kann man streiten, ob für den Preis nicht auch hochauflösende Codecs zur höheren Datenübertragung zum Funktionsumfang dazugehören sollten.
Aus unserer Sicht ist die aufgerufene UVP von knapp 500€ zu hoch. Der Kopfhörer ist gut und insgesamt wirklich empfehlenswert, aber unter dem Strich derzeit zu teuer. Hier bieten Konkurrenzmodelle wie der Sony WH-1000XM5 oder Sennheiser Momentum 4 derzeit das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein Preis von 350 bis 400€ wäre aus unserer Sicht für das Produkt angemessener.
Wer hier schreibt
Hallo zusammen! Mein Name ist Joell und ich bin seit 2020 mit an Bord. Seit langer Zeit fasziniert mich die Welt der Technik und ihre präzise Funktionsweise. Egal, ob es sich um intelligente Saugroboter handelt, die bei der Reinigung des Wohnraums unterstützen, oder um TV- und Audio-Produkte, die Bilder und Klänge intensiver erlebbar machen. Als Autor für Testsieger TV berichte ich über aktuelle Neuigkeiten und teste gleichzeitig verschiedene Haushaltselektronikprodukte.
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