Xiaomi HUTT DDC55 Fensterputzroboter für 149€ im Test: Saubere Fenster ohne eigenes Zutun?
Den HUTT DDC55 Fensterputzroboter aus dem Xiaomi-Ecosystem gibt es aktuell für 149€ beim deutschen Shop odiporo*.
HUTT DDC55 Fensterputzroboter im Test
Wer putzt gerne Fenster? Exakt, niemand. Wie oft putzt man Fenster? Exakt, selten. Doch diese seltenen Male sind bereits äußerst lästig, sodass es durchaus angenehm wäre, die Arbeit autonom von einem Fensterputzroboter erledigen zu lassen.
Das weiß auch Xiaomi und bietet unter dem Markendach der Tochterfirma Hutt, die überwiegend auf dem chinesischen Heimmarkt zu finden ist, den HUTT DDC55 Fensterputzroboter auf Amazon* an. Wir haben getestet, was das Gerät kann und warum ausgerechnet diese lästige Haushaltsarbeit (noch) nicht von Robotern übernommen werden kann.
Lieferumfang des HUTT DDC55
Zwar in einem klassischen braunen Karton, aber sehr fein, resisesicher und platzsparend verpackt, erreicht uns der HUTT DDC55. Mit dabei ist ein Lieferumfang, den man guten Gewissens als „mehr als ausreichend“ bezeichnen kann.
Lieferumfang
- der Fensterputzroboter selbst
- insgesamt 7 Mikrofaser-Wischmopps
- kleine Sprühflasche
- 8 m langes EU-Stromkabel
- 5 m langes Sicherungsseil
- Fernbedienung (ohne zwei zur Anwendung notwendige AAA-Batterien)
- Bedienungsanleitung auf Deutsch, Englisch & mehr
Die Mikrofaser-Wischmopps lassen sich zwar mit in die Waschmaschine schmeißen, dennoch ist es erfreulich, derart viele zusätzliche Mopps mit dabei zu haben. So hat man langfristig genügend Ersatz. Wer mehr benötigt, findet hier ein Zehnerpack.*
Dann ab ans Fenster damit! Na gut, ein klein wenig Vorbereitung bedarf es.
Installation und Vorbereitung
Der Hersteller selbst gibt an, dass das Produkt nicht dafür gedacht ist, groben Schmutz zu entfernen, sondern oberflächliche, wiederkehrende Reinigungen der Fenster vorzunehmen. Ergo eher für diejenigen gedacht, die die Fenster häufiger reinigen und immer sauber haben möchten. Ist ja auch stromsparender, wenn die Sonne noch durchscheinen kann. 😉
Folgendermaßen müsst ihr für jedes Fenster einzeln vorgehen, um den Roboter autonom arbeiten zu lassen:
- Roboter mit dem Sicherungsseil an einem nicht verrutschenden Gegenstand oder Möbelstück sichern.
- Netzteil in Steckdose stecken und Ladekabel so drappieren, dass man nicht darüber stolpert.
- Wischmopps befeuchten (evtl. auswringen) und an der Unterseite des Roboters anbringen.
- Optional: Wischmopps mit Fensterreinigungsmittel aus der Sprühflasche einsprühen.
- Roboter an das Fenster setzen und einschalten.
- Via Fernbedienung den passenden Reinigungsmodus wählen und Roboter arbeiten lassen.
Ganz schön viel Aufwand, oder?
Das Sichern des DDC55 ist ein elementarer, gleichzeitig auch nervtötender Schritt. Es ähnelt ein bisschen dem Sichern in einer Kletterhalle – nur dass man nicht durchgehend beim Seil stehen muss. Es empfiehlt sich, die Wischmopps auf der Unterseite vor der Reinigung anzufeuchten, damit der Roboter bereits zu Beginn genügend Wischvolumen mitbringen kann.
Der Fensterputzroboter in der Praxis
Roboter sicher am Fenster angebracht? Dann kann es ja losgehen. Über zwei Buttons auf der Oberseite des Roboters schaltet man diesen ein und aus, stoppt und startet den Reinigungsvorgang. Über die Fernbedienung wählt man einen von drei Reinigungsmodi.
Die Fenstergrenzen erkennt der Roboter von selbst, aufgrund des Produktdesigns erreicht er mit den Wischmopps aber nicht alle Ecken im Fensterrahmen.
Neben dem Wischen mit den zwei nach innen und somit in entgegengesetzte Richtung rotierenden Wischmopps verfügt der DDC55 auch über eine Saugfunktion. Mit einer Saugkraft von 3.800 pa (was für einen Saugroboter ein guter Wert wäre) sammelt der Sauger Schmutz(-wasser) von der Fensteroberfläche ein. Die Saugkraft passt der Roboter automatisch an das an, was er auf der Oberfläche vorfindet (s. folgenden Screenshot).
Bei einer Betriebslautstärke von 65 dB arbeitet der 29,0 x 13,5 x 8,5 cm kleine Roboter in geraden Bahnen über das Fenster, sodass bis auf die Ränder kein Bereich ausgelassen wird. Sein Gewicht von 1,1 kg spielt eine untergeordnete Rolle.
Sollte es (aus welchen Gründen auch immer) zu einem Stromausfall kommen oder jemand über das Ladekabel stolpern, arbeitet der HUTT DDC55 noch 20 Min. weiter. Dies ermöglicht sein verbauter 650 mAh Akku.
Daran hapert es (nicht nur beim HUTT DDC55)
Leider weist der HUTT DDC55 die gleichen Problembereiche auf, die für nahezu alle Fensterputzroboter (Stand 2021) gelten:
- Durch die von der Reinigung schmierig oder glatt werdende Fensterscheibe sind Roboter wie der HUTT DDC55 absturzgefährdet. Daher liegen Sicherungsseile im Lieferumfang bei. Lange, kompliziert anzubringende Sicherheitsseile. Bis man für jedes Fenster mal die passende Sicherung gefunden hat, vergehen langwierige Minuten.
- Bis auf wenige Ausnahmen müssen die Roboter konstant mit Strom versorgt werden. Entsprechend liegt oder hängt das Ladekabel auch im Weg herum. Zudem benötigt man immer eine Steckdose in der Nähe. Neben dem Sicherungsseil stellt man so eine weitere Stolperfalle auf.
- Fensterputzroboter können nicht von einem Fenster zum anderen klettern. Hat man also anstelle einer riesigen Fensterfront ganz viele kleine Fenster im Haus/der Wohnung verteilt, muss man den Roboter auf jedes Fenster einzeln umsetzen. Zeitraubend, zudem muss man während der Reinigungen durchweg zuhause sein.
Fensterputzroboter sind also noch nicht so weit, dass man sie vollständig alleine arbeiten lassen könnte. Den häufigen Fensterwechsel würden viele von uns wohl noch in Kauf nehmen, nicht aber in Kombination mit herumhängenden Seilen oder Kabeln.
Was leider auch dazukommt, ist, dass es Eingewöhnung erfordert, den Fensterputzroboter richtig vorzubereiten: Wie viel Wasser, Putzmittel usw. Es dauert bis man den richtigen Ablauf gefunden hat. Wenn man die Fenster dann auch nur alle drei Monate reinigt, vergisst man den Ablauf auch schnell wieder.
Fazit: Saubere Fenster ohne eigenes Zutun?
Gäbe es einen Fensterputzroboter, der ohne menschliches Zutun alle Fenster autonom abarbeiten könnte, wäre die Schlange an Abnehmer*innen lang. Einen solchen Roboter gibt es aber schlicht (noch?) nicht und es ist nicht abzusehen, ob man die Schwierigkeiten mit Fensterwechsel und Absicherungen in den Griff bekommen wird.
Müsste man seinen Fensterputzer nur von der Ladestation aus aufnehmen, an das Fenster setzen und schon würde dieser loslegen, könnte man sich auch darauf einlassen, dass derartige Haushaltshelfer von Fenster zu Fenster gehievt werden müssen. Der Status quo ist aber beim HUTT DDC55 erkennbar: Es ist schlicht aufwändiger, einen Roboter arbeiten zu lassen als die Fenster selbst zu reinigen. Wir hätten uns hier auch über ein anderes Ergebnis gefreut.
Nun kennt ihr die Gründe – neben denen, die euch mit Sicherheit schon selbst in den Sinn gekommen sind – warum sich Fensterputzroboter nicht auf dem Markt durchsetzen. Glaubt ihr dennoch, dass die ulkigen Helfer eine Zukunft haben?
Wer hier schreibt
Hi zusammen! Ich bin Tim und teste seit nunmehr sechs Jahren Saugroboter, Akkusauger und zig weitere smarte Haushaltsgeräte. Mein Ziel: Euch zu zeigen, wie man mehr Freude und weniger Arbeit im Haushalt haben kann. Zu diesem Zweck gründete ich 2017 die Facebook-Gruppe „Saugroboter-Community“, in der ich euch gerne willkommen heiße.
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Hallo, ich hatte mir letztes Jahr den Hobot 298 und dieses Jahr den Hutt ccd55 gekauft. Letzterer putzt sehr gut. Aber bei beiden war ich entsetzt, als die Sonne voll auf die Fenster schien! Ich denke, es liegt an den Tüchern, die das Geschmiere hinterlassen. Oder was mache ich falsch, dass die Fenster hinterher schlimmer als vorher aussehen?
Christa
Hallo Tim,
ich denke eher daran den Saugroboter für eine Fliesenreinigung einzusetzen.
Ich habe eine komplett verflieste nach oben spitz zulaufende ( 4m ) Wandfläche un d würde den Roboter dafür benutzen.
Ist das Gerät fliesentauglich?
Gruß
Günther
Mit einem vernünftigen Abzieher , wie es den auch an der Tankstelle gibt, hat man eine Glasscheibe, selbst eine große, in wenigen Sekunden perfekt gereinigt. Es dauert viel länger, so einen Roboter vorzubereiten und dann auch noch die Pads auszuwaschen. Am meisten Arbeit macht ja auch noch der Fensterrahmen.
Hi Guido, da hast du absolut recht und wird ja im Artikel auch so ähnlich beschrieben. Leider leider leider sind die Fensterputzroboter vielleicht nie in der Lage, die manuelle Reinigung zu ersetzen. Liebe Grüße Tim