360 S10 flacher Saugroboter mit 3D-Karten & Triple-Eye-LDS für 279€
Den flachen 360 S10 Saugroboter gibt es aktuell zum Bestpreis von 279€ bei Amazon*.
360 S10: Vom Crowdfunding in die Shops – und zu Huawei
Qihoo 360 ist einer der führenden Anbieter für Sicherheitsprodukte und -Internetdienstleistungen in China. Hin und wieder steht der Konzern aber in der Kritik – auch im eigenen Land. Mal verschwindet die App plötzlich aus den App-Stores, mal gibt es Sicherheitsbedenken seitens der chinesischen Regierung. Fakt ist aber: Qihoo 360 stellt sehr gute Saugroboter her, die technologisch wie in Sachen Hardware in einer Liga mit Roborock und Ecovacs spielen.
Der 360 S10 konnte im Vorfeld im Crowdfunding bei Indiegogo mitfinanziert und so zu einem günstigeren Preis ergattert werden. Wer sich offenbar auch bei Qihoo 360 eingekauft hat, ist der Smartphone-Riese Huawei. Huawei stellte auf ihrem Sommer-Event in China nämlich ein zum S10 baugleiches Modell vor, den Huawei 360 2 Pro. Qihoo 360 fungierte hier als ODM (Original Design Manufacturer), was der Hersteller unter anderem auch bereits für den Laptop-Produzenten Lenovo mit dem X1 (hier geht’s zur Video-Review) umsetzte. So wurde der S10 von Huawei neu koloriert, umgelabelt und nun in China unter eigenem Namen vertrieben.
Der 360 S10 bringt neben der Erkennung kleiner Hindernisse wie Kabel, Socken usw. auch eine 3D-Kartendarstellung sowie weitere starke App-Funktionen mit. Ein Saugroboter, bei dem sich die Konkurrenz seit Erscheinen 2021 einiges abgeschaut hat.
Technische Daten und Funktionen
Produktdaten
Modellbezeichnung | 360 S10 |
Preis | 499€ |
Saugkraft | 3300 pa |
Navigation | Triple-eye LiDAR mit dToF-Technologie |
Staubbehälter | 500 ml |
Wassertank für Wischfunktion | 520 ml |
Arbeitszeit | 180 Min. (3 h) |
Akku | 5.000 mAh |
Ladezeit | 5 h |
Lautstärke | 45-67 dB je nach Saugstufe |
Teppicherkennung | Ja |
3D-Kartendarstellung | Ja |
Selektive Raumeinteilung | Ja |
Maße | 35,0 x 35,0 x 8,5 cm |
CE-Kennzeichen | Ja |
Lieferumfang
- Ladestation mit Ladekabel und zig Adaptern (EU-Adapter bereits aufgesetzt)
- inkl. Kabelmanagement auf der Rückseite
- Wischaufsatz mit angebrachtem Mikrofasertuch
- kleines Reinigungswerkzeug unter der Klappe auf der Oberseite
- Bedienungsanleitung in versch. Sprachen, auch Deutsch
Design und Verarbeitung: Nur 8,5 cm hoch
Ein Saugroboter, der rund 500€ kostet, muss auch in puncto Verarbeitung und Materialqualität punkten. Roborock etwa setzt immer mehr auf Design-Finessen und verwendet teilweise sogar Metall neben hochwertigem Kunststoff. Der 360 S10 ist etwa eine Gütestufe darunter anzusiedeln, die Oberseite wirkt etwas billig. Dennoch ist der Roboter im Großen und Ganzen hochwerwertig verarbeitet und auch am verwendeten Kunststoff gibt es nicht viel zu mäkeln. Es geht nur eben noch besser.
Die Erkennung und Meidung kleiner Hindernisse wie Kabel, Schuhe oder auch Spielzeug ist ein elementarer Schritt dahin, die Saugroboter komplett autonom arbeiten zu lassen. Auch ist es löblich, dass viele Hersteller nun nicht mehr nur auf Laserdistanzsensorik mittels LDS-Türmen auf der Oberseite setzen, sondern die Haushaltshelfer immer flacher bauen. So erreichen Saugroboter auch oft Bereiche unter Kommoden, Sofas usw.
Dadurch, dass der S10 mittels zwei Laser-Sensoren vorne navigiert (einer nach oben, einer nach unten ausgerichtet), kommt er auf die geringe Höhe von nur 8,5 cm. Ja, es geht noch flacher, wenn wir etwa an den Dreame F9 denken (hier geht’s zur Video-Review). Doch das Weglassen des Laser-Turms auf der Oberseite sorgt immerhin dafür, dass er nicht 10 cm hoch ist.
Wie vorherige 360-Modelle arbeitet der S10 mit nur einem Bürstenkopf auf der Unterseite, was bei solider Navigation und smarter Arbeitsweise kein Nachteil gegenüber Modellen mit zwei Bürstenköpfen sein muss (hier auch nicht ist). Die Staubkammer bietet eine potenzielle Füllmenge von 500 ml und lässt sich kontaktfrei leeren.
Bevor wir uns das Kernstück des Saugroboters, die App, genauer anschauen, gilt es, noch einige weitere Testfaktoren zu berücksichtigen.
Arbeitszeit, Teppiche und Saugkraft
Der Hartbodentest überzeugt, wenngleich wir nicht bei 100%, sondern bei 98,6% der komplett gereinigten Fläche landen. In eine Ecke wollte er nicht optimal reinfahren. In Kombination mit der Saugkraft von 3300 pa kann man auf Hartböden nicht viel mehr erwarten.
Nach einer potenziellen Arbeitszeit von 3 h (sehr guter Wert auf niedrigster Saugstufe) findet der S10 autonom und problemlos zurück zu seiner – nicht allzu schick designten – Ladestation.
Seitdem wir die Saugroboter auch auf einem neuen Hochfloorteppich testen, haben die Modelle mit dem Einsaugen von Wildreis deutlich größerere Schwierigkeiten als zuvor. Der S10 kommt auf 61% in der Teppichleistung, saugt also 61 % aller verteilten Körner zuverlässig auf. Damit ist er in Reichweite des Roborock S7, welcher einen Wert von 66% aufs Scoreboard bringt.
Der 360 S10 ist somit kein brutales Hardware-Powerhouse, bringt aber sowohl für Teppich als auch Hartboden mehr als solide Werte mit. Was den Saugroboter von der Konkurrenz aber abhebt, sind seine Software-Skills. Und die zeigen wir euch jetzt.
Fun-Fact am Rande: Der S10 beginnt jede seiner Reinungsfahrten mit den Worten „Reinigen macht mich glücklich„. Das trifft sich doch gut.
App-Steuerung via 360 Robot
Die wichtigsten Funktionen der App
- Live-Mapping mit 3D-Kartendarstellung
- Kartenspeicherung von bis zu zehn Etagen
- No-Go-Zonen und virtuelle Wände einrichten
- Erstellung eines Reinigungsplans: z.B. täglich um 7 Uhr, alle zwei Tage usw.
- Selektive Raumeinteilung: Räume selber einteilen, verbinden, Saugkraft und Wischfunktion für jeden Raum separat bestimmen
- Bodenart für jeden Raum einzeln bestimmbar
- Saug- und Wischstufe vierstufig einstellen
- Teppich-Boost: Erhöht auf Teppichen automatisch die Saugkraft auf das Maximum
- Teppicherkennung bei angebrachter Wischfunktion
- Reinigungsprotokolle: gereinigter Bereich in m² sowie Dauer der Reinigung
- Einstellen der Sprachmeldungen: Ein bzw. aus, Lautstärke, Sprache
- Verschleißmaterialstatistik
- Nicht-Stören-Modus
Die App 360 Robot (für Android & iOS) bietet – wie ihr bereits an der Funktionsauflistung hierdrüber erkennen könnt – einen gigantischen Funktionsumfang. Ein Highlight sind die Buttons im Startmenü, mit denen der Nutzer seinen Roboter gezielt in einen bestimmten, im Vorfeld abgegrenzenten Bereich schicken kann. Dies kann das Abfahren aller Teppiche, ein Sitzbereich oder ähnliches sein.
Was sich andere Hersteller auch nur zu gerne abschauen werden (auch wenn es bis dato außer staunenden Augen keinen Mehrwert bietet), ist die Live-3D-Kartendarstellung. So wird man zukünftig noch genauer Bereiche erkennen, ein- und ausgrenzen sowie mit Vorgaben versehen können. Qihoo 360 macht hiermit den Anfang – und der Start ist gelungen.
Da der S10 durch seine Sensorik in der Lage ist, eine automatische Raumeinteilung vorzunehmen, ist es auch möglich, Räume einzeln anzusteuern und dabei für jeden Raum die Saugkraft vierstufig einzustelllen. Praktischerweise funktioniert dies genauso für die Wischfunktion, wodurch man für jeden Raum vorgeben kann, wie intensiv und „wie nass“ der S10 jeweils wischen soll. Funktionen, die man auch von anderen Topmodellen bereits kennt und auch erwartet.
Eine Besonderheit ist aber, dass man sogar für jeden Raum den jeweiligen Untergrund bestimmen kann, also Laminat, PVC usw. Dies hat zwar noch keinen direkten Einfluss, wir vermuten aber, dass hier in Kürze ein Firmware-Update kommt, wodurch der S10 damit mehr „eigene Entscheidungsmöglichkeiten“ zu Saugen und Wischen erhalten könnte.
Durch die Möglichkeit, die Arbeitszeiten für jeden Bereich einzeln bestimmen zu können, kann man den S10 äußerst gezielt und variabel einsetzen. So kann man beispielsweise die Küche sonntags um 13 Uhr reinigen lassen (weil man da immer backt bspw.) und das Bürozimmer montags vor Homeoffice-Arbeitsbeginn um 6 Uhr in der Früh. Natürlich sind dies nur Anwendungsbeispiele und jeder Mensch kann dies auf seinen eigenen Tages- und Wochenrhythmus anpassen.
Fazit: Lohnt sich der Kauf des 360 S10?
Der 360 S10 ging in 2021 als einer der Spitzenanwärter auf das Saugroboter-Podest ins Rennen und wusste auf ganzer Linie zu überzeugen. Ein funktionelles Bollwerk mit vielen Features und Technologien, die man bei anderen Herstellern noch nicht gesehen hatte. Überraschend ist besonders, wie gut die Navigation und Hinderniserkennung kleiner Gegenstände in der Praxis funktioniert. Nahezu alle von uns verteilten Gegenstände wie kleines Spielzeug, Kabel oder Socken konnte der S10 frühzeitig erkennen und ausweichen. So hat man deutlich mehr Ruhe, wenn man den Saugroboter von unterwegs aus startet.
Höchstens an der mittelmäßigen Wischfunktion und dem verwendeten Material könnte man meckern und bessere Konkurrenz finden, doch der S10 ist ein wirklich starker Haushaltshelfer, der einem Tester und Tech-Liebhaber nur Freude bereiten kann. Die UVP von 500€ ist mittlerweile auch in humanere Bahnen verlaufen, 400€ ist das Gerät allemal wert.
Testsieger TV-Score
- Saugen 86%
- Wischen 60%
- App 81%
- Navigation 86%
- Extras 53%
- Praxis 78%
Wer hier schreibt
Hi zusammen! Ich bin Tim und teste seit nunmehr sechs Jahren Saugroboter, Akkusauger und zig weitere smarte Haushaltsgeräte. Mein Ziel: Euch zu zeigen, wie man mehr Freude und weniger Arbeit im Haushalt haben kann. Zu diesem Zweck gründete ich 2017 die Facebook-Gruppe „Saugroboter-Community“, in der ich euch gerne willkommen heiße.
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Hallo Tim,
vielen Dank erstmal für die super Seite und die tollen Videos auf Youtube. Ich habe eine Frage zu dem S10, den ich aufgrund deines Tests letztes Jahr gekauft habe.
Hast du ihn immer noch im Dauereinsatz? Ich bin im allgemeinen sehr zufrieden mit der Saugleistung, Navigation, etc. Was mich aber seit Montaten immer mehr nervt ist die lahme App. Man kann inzwischen kaum mehr den aktuellen Status sehen wenn er im Einsatz ist und teilweise ist der Status auf Offline. Hast du diese Probleme auch?
Ich hatte damals den S5 max hier zum Vergleich und der war super, nur habe ich mich aufgrund der Höhe (der S10 kommt auch unter unser Sofa) für den S10 entschieden. Wie sind deine Erfahrungen?
Ich würde mich sehr über deine kurze Antwort freuen, was hier deine Meinung ist, da ich im ganzen Netz nicht wirklich was finden kann.
Danke und viele Grüße
Johannes
Hi Johannes, entschuldige die späte Rückmeldung, ich muss das überlesen haben. Bei mir funktioniert die App tatsächlich gut, habe mittlerweile darin aber andere 360-Roboter im Einsatz (S8 z.B.). Ist dein Problem noch akut? Liebe Grüße Tim