Inhaltsverzeichnis

Technische Daten
Einrichtung und Installation
Navigation und Kamera-Objekterkennung
Rasen- und Kantenschnitt
Fazit und Alternativen: Lohnt sich der Kauf?

Der Mammotion Luba 2 ist eingetroffen und der Hersteller hat den Verkauf des Vorgängermodells umgehend eingestellt. Der Luba 2 soll dank überarbeiteter Navigation das führende Modell für einen perfekten Rasen sein, was darauf hindeutet, dass die Neuerungen erhebliche Verbesserungen mit sich bringen könnten. Ist das Modell die neue Referenz?

Aufbau und Installation des Mammotion Luba 2

Lieferumfang des Mammotion Luba 2 AWD

Im Karton des Mammotion Luba 2 findet man die RTK-Antenne für den GPS-Empfang, die Station, die Kamera zur Hinderniserkennung und natürlich den Roboter selbst. Zunächst wird die RTK-Antenne zusammengeschraubt und optional mit der Station verbunden.

Dank eines mitgelieferten Netzteils kann sie auch an einem anderen Ort aufgestellt werden. In einigen Wochen soll dies sogar völlig autonom möglich sein, da ein Solarmodul beiliegt, was wirklich praktisch ist. Die neue Antenne bietet eine unglaubliche Reichweite von 5 Kilometern. Zum Vergleich: Die Beacons des Ecovacs GOAT G1 erreichen nur 45 Meter, weshalb man für ein großes Grundstück mehrere benötigt.

Kamera und Front-Bumper werden angeschraubt

Der Roboter kommt mit Zubehör wie Ersatzklingen und einer 3D-Kamera. Sowohl der Front-Bumper als auch der Kamerasensor müssen montiert werden, und wer möchte, kann statt WLAN auch eine SIM-Karte im Roboter verwenden.

Aufstellen der Station auf dem Rasen oder Terrase

Zuletzt gibt es noch die Station, die nicht nur neben dem Rasen, sondern auch auf einer Terrasse aufgestellt werden kann. Durch das Zeichnen eines Übergangswegs zum Startpunkt des Mähens in der App könnte man möglicherweise auf eine Überdachung, die 179€ kostet, verzichten.

App: Einrichtung und Steuerzentrale

App-Kopplung funktioniert problemlos

Die Kopplung mit der App verlief angenehm problemlos. Sofort lud die App zwei Updates herunter, darunter auch einen Bugfix für WLAN-Verbindungen, und wir konnten problemlos über die Bluetooth-Verbindung mit der Kartierung starten. Hier ist es zu Beginn notwendig, den Roboter per App manuell entlang der Grundstücksgrenze zu steuern.

Funktionen und Nutzerfreundlichkeit der App

Wie beim vorherigen Modell ist es auch diesmal möglich, die Rasenfläche in verschiedene Zonen aufzuteilen, Sperrzonen zu definieren und virtuelle Wände einzurichten. Die App ermöglicht außerdem den Zugriff auf die Kamera, sodass man auch unterwegs jederzeit in den Garten schauen kann. Weiterhin kann man bequem über die App die Schnitthöhe einstellen.

Der Hersteller hat mit der überarbeiteten App vieles richtig gemacht, sowohl in Bezug auf die Nutzerfreundlichkeit als auch den Funktionsumfang. Was unklar bleibt, ist die Stabilität der App; beim Vorgängermodell führten Updates nicht immer zu Verbesserungen, was einige Kritikpunkte hervorrief.

Navigation und Hinderniserkennung: Verbesserte Positionsbestimmung dank 3D-Vision?

Leider zeigte der Luba 1 im Langzeittest deutliche Schwächen bei der Navigation, die zu Beginn nicht auftraten. Das Hauptproblem bestand darin, dass er häufig stehen blieb, verursacht durch schlechten Empfang und eine dadurch ungenaue Ortung. Er irrte oft mehrere Meter von seiner eigentlichen Position entfernt umher, weil er fälschlicherweise annahm, sich an einem anderen Ort zu befinden. Dies ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum er nicht mehr erhältlich ist.

Der neue Sensor namens 3D-Vision stellt ein entscheidendes Upgrade dar, da die 3D-Kameraerfassung nicht nur die RTK-Navigation unterstützt, sondern sie auch ersetzen kann. Sollte es zu einem schwachem Signal oder Unterbrechungen kommen, kann der Roboter dieses Modul als Ersatz nutzen und seine Arbeit fortsetzen. Dies ist besonders vorteilhaft, da solche Probleme bei GPS-gesteuerten Robotern oft auftreten und somit eine mögliche Lösung für ein grundlegendes Problem darstellt.

Navigation in der Praxis: Besser als die Konkurrenz?

Wir achten bei der Navigation besonders auf den Bereich um die Eibe und den Holzschuppen, wo das Vorgängermodell oft aufgrund schlechten GPS-Empfangs stehen blieb. Der Luba 2 hingegen mäht ohne Unterbrechungen weiter. Das Problem mit herunterhängenden Ästen, das bei vielen Konkurrenten wie dem Ecovacs GOAT G1 oder dem Dreame A1 auftritt, wo diese Modelle großzügig um das Buschwerk herumfahren, stellt für den Luba 2 keine Schwierigkeit dar. Er fährt einfach unter den Ästen hindurch, was uns besonders beeindruckt.

Nun zur zweiten großen Herausforderung, der schmalen Passage. Während der Ecovacs G1 mindestens 1,5 Meter Breite benötigt und hier nicht hindurchkommen würde, meistert der Luba diese Passage problemlos. Auch unter Hindernissen wie dieser roten Bank, wo der G1 und andere GPS-gesteuerte Roboter nicht fahren würden, navigiert der Luba 2 mühelos hindurch.

Wir haben in der App den sanfteren 3-Punkt-Wendevorgang gewählt, da der Roboter trotz seines relativ hohen Gewichts von fast 17 Kilogramm zwar auf der Stelle drehen könnte, dies aber besonders auf nassem Rasen nicht ratsam ist. Daher werden Ecken möglicherweise nicht ganz so präzise gemäht wie bei kleineren Modellen, etwa dem Segway i105E.

Hinderniserkennung: Gut, geht aber besser

Die Kombination aus Ultraschallsensoren und 3D-Vision mittels Kamera funktioniert recht gut bei der Hindernisvermeidung. Der Mähroboter erkennt gut, wenn jemand oder etwas wie Gummistiefel oder ein Fußball vor ihm stehen. Überraschenderweise hat er in zwei oder drei Fällen sogar einen Gartenschlauch wahrgenommen.

Allerdings hat er einmal ein kleines Stofftier überfahren. Deshalb solltet ihr euch niemals ganz auf die Hindernisvermeidung eines Mähroboters verlassen, vor allem wenn er so leistungsstark ist. Lasst den Roboter nur unter Aufsicht laufen, wenn gleichzeitig Kinder im Garten sind. Zudem solltet ihr das Gerät abends oder nachts nicht verwenden, um nachtaktive Tiere, wie Igel, zu schützen.

Leider stellt die Hindernisvermeidung bei fast allen Modellen einen Kompromiss dar. Entweder reagiert sie zu empfindlich, wie beim ECOVACS GOAT G1, wo Äste und Ähnliches großzügig umfahren werden, oder sie ist nicht vollständig zuverlässig wie bei der Segway i-Serie und dem Mammotion, sodass kleinere Objekte nicht immer erkannt werden. 

Beeindruckende Kletterfähigkeit: 80 % Steigung schafft sonst niemand

Ein neues Reifenprofil verbessert die Bodenhaftung auf schwierigem Gelände erheblich. Mit seinem Allradantrieb bewältigt der Luba 2 Steigungen von bis zu 80% ohne Probleme und ist damit der branchenweit beste Kletterer, während die meisten anderen Modelle nur die Hälfte dieser Steigung schaffen. Kürzlich hatten wir ein Modell der Marke Roboup, das bei dieser Steigung scheiterte.

Eine Steigung von 80% ist extrem und für die meisten unnötig, doch die Kletterfähigkeit bringt Vorteile. Schwierigkeiten bestehen nicht nur beim Klettern selbst, sondern auch darin, auf Querpfaden am Hang die Richtung zu halten. Noch herausfordernder ist das Wenden auf dem Hang inmitten von Buschwerk, was beim Dreame A1 zu Problemen führte. Der Luba macht all diese Herausforderungen mühelos und lässt sie so einfach erscheinen, als wären sie kaum der Rede wert.

Fazit zur Navigation: Die Backup Navigation zahlt sich aus!

Dass wir auch nach mehreren Mähvorgängen noch keine Kritikpunkte haben, verdanken wir wahrscheinlich dem neuen Modul, der 3D-Vision, durch das der Roboter unbeeindruckt von Funkschwächen arbeitet. Das unterscheidet ihn deutlich vom früheren Luba-Modell, das stark von gutem Satellitenempfang abhängig war. Wir sind tatsächlich sehr überrascht, wie gut er diese Aufgabe meistert.

Diese Backup-Navigation, zusammen mit der weiterentwickelten Software, die ebenfalls bislang fehlerfrei und benutzerfreundlich ist, stellt in Sachen Navigation eine klare Verbesserung dar. Zusammen mit dem Segway i105E bietet er derzeit die zuverlässigste und präziseste Navigation. Bei der Hindernisvermeidung gibt es noch Luft nach oben, dies geht dann aber zulasten des Kantenschnitts.

Rasen- und Kantenschnitt

Schneller und besserer Kantenschnitt dank 40 cm Schnittbreite

Die Unterseite dieses Modells zeichnet sich durch eine doppelte Messerscheibe mit insgesamt acht Klingen und einer beeindruckenden Schnittbreite von 40 cm aus, was es deutlich leistungsfähiger macht als die Konkurrenz, die üblicherweise nur eine Schnittbreite von 16 bis 22 cm bietet.

Dieses Merkmal war auch schon beim Luba 1 vorhanden, allerdings wurde der Klingenschutz so verbessert, dass sich jetzt weniger Gras darin verfängt – ein sichtbares Problem beim Vorgängermodell. Auch kleine Äste, die sich festklemmten, waren damals ein Thema.

Ein großer Vorteil liegt auch im Kantenschnitt, welcher deutlich besser funktioniert, da die beiden Klingen weiter nach außen reichen, als bei Konkurrenzmodellen wie dem ECOVACS GOAT G1 und Dreame A1, wo es nur eine Messerscheibe gibt, die mittig angebracht ist. In der Praxis ist der Kantenschnitt selbst an Zäunen wirklich ordentlich und besser als bei den Konkurrenten.

Lediglich der Segway i105E kann in dieser Disziplin mit dem Luba 2 mithalten. Wie auch dem Segway i105E ist es dem Luba 2 AWD möglich, Randsteine zu überlappen. Damit kann das Modell die Terrasse perfekt mähen, sogar in Bereichen, wo der Sonnenschirm nahe den Randsteinen steht.

Hoher Rasen? Kein Problem für den Luba 2

Auch in puncto Rasenschnitt überzeugt das Modell auf ganzer Linie. Ohne große Mühe mäht das Modell, fast wie ein Mähdrescher, den fast 20 cm hohen Rasen in einer Tour auf 2,5 mm und sorgt wieder für eine ansehnliche Fläche. Die Schnitthöhe lässt sich im Übrigen zwischen 2,5 und 7 cm einstellen.

Beim Rasenschnitt konnten wir keine echten Kritikpunkte feststellen. Wir empfehlen nur die 3-Punkt-Wendung, um den Rasen etwas besser zu schützen. Dank der doppelt so breiten Schnittbreite ist das Modell dazu noch doppelt so schnell und schafft die 200 m² mit Steilhang in gerade einmal 45 Minuten.

Fazit: Lohnt sich der Kauf des Mammotion Luba 2 AWD?

Im aktuellen Test verbessert der neue Mammotion Luba 2 AWD ein wesentliches Problem seines Vorgängers: Während das frühere Modell in Baum-nahen Arealen oft bis zu einer Stunde ohne GPS-Empfang verharrte und den Mähvorgang erst nach Wiederherstellung des Signals fortsetzte, tritt beim Nachfolger dieses Problem nicht mehr auf. In solchen Situationen übernimmt eine HDR-Kamera namens 3D-Vision die Orientierung.

Das Modell besticht durch herausragende Materialqualität und Verarbeitung sowie einen Allradantrieb, der Steigungen von bis zu 80 % mühelos bewältigt. Zudem bietet das Modell zusammen mit der Segway i-Serie den präzisesten Kantenschnitt aller von uns getesteten Modelle ohne Begrenzungsdraht. Es bleibt abzuwarten, ob das Modell diese Leistung dauerhaft aufrechterhalten kann.

Obwohl der Vorgänger zu Beginn überzeugte, zeigten sich im Langzeittest Schwächen im GPS-Empfang. Wir sind jedoch optimistisch, da die 3D-Vision-Kamera in solchen Fällen unterstützend eingreift. Verbesserungsbedarf besteht noch bei der Hinderniserkennung, die zwar gut funktioniert, aber nicht zu 100 % zuverlässig ist. Wir führen unsere Tests fort und werden in einigen Wochen weitere Erfahrungen mitteilen.

Welche Alternativen gibt es?

Im Vergleich zu den Konkurrenzmodellen von Dreame A1 und ECOVACS GOAT G1 zeichnet sich dieses Modell dadurch aus, dass es durch herabhängende Äste und enge Passagen weniger leicht irritiert wird. Bei anderen Modellen führt dies oft dazu, dass sie große Umwege machen. Zudem ist der Kantenschnitt deutlich präziser, was auf die breite Schnittfläche von 40 cm zurückzuführen ist und zudem die doppelte Arbeitsgeschwindigkeit ermöglicht.

Als Alternative kann der Segway i105E genannt werden, der sich für Grundstücke bis zu 500 m² eignet. Auch wenn die Effizienz und Materialqualität nicht ganz mit dem Luba mithalten können, überzeugt er dennoch mit einem guten Kantenschnitt und einer Kamera, die das GPS-Signal ergänzt.

Wer hier schreibt

Hallo zusammen! Mein Name ist Joell und ich bin seit 2020 mit an Bord. Seit langer Zeit fasziniert mich die Welt der Technik und ihre präzise Funktionsweise. Egal, ob es sich um intelligente Saugroboter handelt, die bei der Reinigung des Wohnraums unterstützen, oder um TV- und Audio-Produkte, die Bilder und Klänge intensiver erlebbar machen. Als Autor für Testsieger TV berichte ich über aktuelle Neuigkeiten und teste gleichzeitig verschiedene Haushaltselektronikprodukte.

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