ECOVACS GOAT G1: ECOVACS erster Mähroboter ohne Begrenzungsdraht für 1.399€ im Test
Den ECOVACS GOAT G1 gibt es aktuell in der 1600 m² Version nun Bestpreis von 1.399€ bei Amazon*.
Die Gartensaison 2023 wird von einer langen Liste an smarten Mährobotern angeführt, die ohne Begrenzungsdraht auskommen und in geraden Bahnen arbeiten: Nach Husqvarna, Novabot oder Luba schickt auch Saugroboter-Platzhirsch ECOVACS eine Modellreihe ins Rennen, bei der das nervige Verlegen von Begrenzungsdraht wegfällt.
Wir haben den smarten Mähroboter ECOVACS GOAT G1 auf Herz und Nieren geprüft und möchten euch von den Vor- und Nachteilen des Modells berichten.
Installation des ECOVACS GOAT G1
Zunächst möchten wir auf die einzelnen Installationsschritte eingehen, die sich deutlich von Mährobotern mit Begrenzungsdraht unterscheidet:
1. Zusammenstecken der Ladestation: Hier muss man lediglich zwei Kabel miteinander verbinden
2. Wenn ihr die Station nicht auf der Terrasse, sondern direkt auf dem Rasen stellt, verankert ihr diese mit den Erdschrauben im Boden.
3. Nun koppelt ihr den Mähroboter mit der App. Dafür scannt ihr den Barcode auf der Anleitung und folgt nun den einzelnen Schritten in der App. Voraussetzung ist eine ausreichend starke WLAN-Verbindung oder der Zukauf des Mobilfunkmoduls*
4. Anschließend setzt man die Beacons zusammen. Das sind Funktürme, mit denen sich der Roboter in eurem Garten orientiert. In der App kann man die Signalstärke einsehen und so, wenn nötig, den Standort ändern. Die mitgelieferten Batterien halten ein Jahr lang. Die auffälligen Sendemasten könnt ihr mit mitgelieferten Aufklebern etwas dezenter gestalten.
5. Habt ihr die Funktürme erst einmal in eurem Garten aufgestellt, werdet ihr von der App aufgefordert, den Barcode der Türme zu scannen, damit diese ebenfalls mit der App gekoppelt sind.
6. Jetzt folgt der wohl spaßigste Teil der Einrichtung: Man steuert den Roboter über die App manuell, entlang eurer Grundstücksgrenze und legt so fest, wie weit der GOAT G1 bis zu den jeweiligen Kanten fahren darf. Hier solltet ihr genau sein, weil ihr damit letztlich auch entscheidet, wie gut die Kanten gemäht werden. Solltet ihr nach dem ersten Mähen feststellen, dass diese noch nicht optimal sind, könnt ihr den Vorgang wiederholen.
7. Jetzt habt ihr noch die Gelegenheit Sperrzonen festzulegen, die der Roboter meiden soll. Das funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Kartierung selbst. Wir finden, dass das gar unbedingt notwendig ist, weil der GOAT G1 Hindernisse selbstständig richtig gut erkennt und umfährt. Und schon ist die Einrichtung des smarten Rasenmähroboters abgeschlossen.
Mähroboter und Ladestation für Wind & Wetter geeignet?
Wir haben in unserem Testzeitraum den GOAT G1 inklusive der Ladestation Wind und Wetter ausgesetzt. In dem Zeitraum hat es nahezu täglich geregnet. Der Roboter ist nach IPX6 selbst gegen starkes Stahlwasser aus der Düse geschützt und entsprechend wenig empfindlich. Die Kamera ist immerhin spritzwassergeschützt, was ausreicht, da sie zusätzlich von der Station geschützt wird.
Dennoch kam es im Testzeitraum dazu, dass sich ein wenig Feuchtigkeit unter der Abdeckung des Displays gesammelt hat. Dies wird aller Voraussicht nach Kondenswasser gewesen sein, welches durch die Wärme die Displayabdeckung von innen beschlagen lässt.
Ob dies ein Einzelfall oder auf Dauer zu einer ernsteren Beschädigung führen würde, kann nur ein Langzeittest offenbaren. Wer also die Möglichkeit hat, den GOAT G1 geschützt unterzustellen, sollte dies vorsichtshalber tun.
Die App warnt davor, den Regensensor auszustellen, weil dies zu Fehlfunktionen führen kann. Fängt es während eines Mähvorgangs einmal an zu regnen, unterbricht der Roboter die Fahrt, kehrt zur Ladestation zurück und setzt bei gutem Wetter den Mähvorgang fort.
Intelligente Navigation in gerade Bahnen
Wir ziehen diese Methode jederzeit dem Begrenzungsdraht vor. Aus unserer Sicht könnten dennoch die Funktürme etwas minimalistischer gestaltet sein. ECOVACS möchte hier sicherlich auch zeigen und auffallen, dass eben kein Begrenzungsdraht benötigt wird. Dennoch würden wir uns hier in Zukunft über kompaktere und wenig auffallendere Beacons freuen.
Während die meisten anderen Mähroboter auf dem Markt im Chaos-Prinzip kreuz und quer durch den Garten navigieren, lässt sich bei dem ECOVACS das Schnittmuster bzw. die Mährichtung festlegen. Dies ermöglicht, dass der GOAT G1 in gerade Bahnen oder im Schachbrettmuster euren Garten abfährt.
Im Test funktionierte dies selbst bei schwierigstem Terrain sehr gut. Mark hat im Garten einen recht steilen Abhang, auf denen zusätzlich Hindernisse wie Blumentöpfe stehen und das Modell zum wenden zwingen. Doch auch diese Bewährungsprobe besteht der Roboter ohne sich festzufahren.
Unser Highlight: Die 3D-Hinderniserkennung via Kamera
Unser persönliches Highlight des ECOVACS GOAT G1 ist definitiv die hervorragende 3D-Hinderniserkennung. Diese funktioniert im Test beispiellos gut: Egal ob menschliche Füße, Stofftiere oder ein am Boden liegender Gartenschlauch. Alle Hindernisse werden dank der Kombination aus Laser und Weitwinkelkamera problemlos erkannt und zielsicher umfahren.
Der ultimative Härtetest stellt dann aber ein im Garten ausgelegter Wasserschlauch dar, welcher sich weder farblich noch wirklich in der Höhe vom Rasen abhebt. Zu unserer Überraschung wurde selbst dieser erkannt und ebenfalls umfahren.
Selbst die besten Haushaltsroboter wie z.B. von der Marke Roborock können erst Objekte ab 5 cm zielsicher erkennen, umso mehr ist dieses Ergebnis einzuordnen. Durch diese hervorragende Technologie werden im Zweifel auch Tiere wie etwa Igel oder Eichhörnchen, aber auch Kinder zuverlässig geschützt. Aus unserer Sicht ein echter Gamechanger!
Als wäre dies nicht genug, lässt sich die Kamera ebenfalls als Sicherheitskamera nutzen. Hierfür gibt es einen zusätzlichen Modus, wodurch der Roboter durch den Garten patrouilliert. Erkennt der Roboter bei der Erkundungstour einen Menschen, wird vom Roboter eine sprachliche Warnung ausgegeben und zusätzlich per App eine Push-Nachricht an den Besitzer versendet. Ebenso wird ein Foto von der Gefahrensituation festgehalten.
Rasenmähen, Schnitthöhe und Kantenschnitt
Nachdem wir nun viele Worte zur Navigation, der Hinderniserkennung und der Installation verloren haben, wollen wir nun näher zum eigentlichen Rasenmähen kommen: Der Roboter mäht gut und gleichmäßig, er zieht enge Bahnen und sorgt für ein sauberes und gepflegtes Erscheinungsbild des Rasens. Bei der Schnitthöhe habt ihr die Möglichkeit, die Höhe in 13 Gängen zwischen 3 und 6 cm festzulegen. Die Schnittbreite liegt bei 22 cm.
Ausgelegt ist der Mähroboter für Garten von bis zu 1600 m². ECOVACS gibt an, dass das Modell pro Tag rund 600 m² Rasenfläche mähen kann. Bei unserem 200 m² Terrain mit Hindernissen, Steilhang und teilweise noch hohem Gras hat der Roboter rund 3/4 der Akkuladung benötigt.
Beim Kantenschnitt ist die Zufriedenheit ein wenig abhängig von der Art der Kante. Bei einer flachen Kante könnt ihr das Modell instruieren, die Kante perfekt, also komplett zu mähen, was bei einer Drahtbegrenzung wohl nicht so einfach ist. Bei Ecken kommt das Modell allerdings an seine Grenzen. Insgesamt gehört der Kantenschnitt aber wohl eher zu den Nachteilen des Modells.
Dies hat aus unserer Sicht zwei Gründe: Zum einen werden durch die sehr sensible Hindernisvermeidung herabhängende Äste oder auch sehr enge Passagen von unter 1 m als Hindernis erkannt und umfahren werden. Ein weiterer Grund ist das zentrale Mähwerk, weswegen Kanten auch nicht immer optimal gemäht werden. Sollte man nicht zufrieden sein mit den Kanten, lassen sich diese per manueller Steuerung ausbessern.
Fazit zum ECOVACS GOAT G1
Wir müssen ehrlich gestehen, dass wir nach der ausführlichen Testphase wirklich positiv von dem ECOVACS GOAT G1 überrascht sind. Dies liegt vor allem an der einfachen und schnellen Installation, der hervorragenden Verarbeitung und der erstklassigen Navigation. ECOVAVS hat den Roboter bis ins kleinste Detail mit Funktion gespickt. Selbst die Kamera verfügt über eine eigene Putzanlage.
Besonders die 3D-Hinderniserkennung konnte uns im Test restlos überzeugen. Jedes Hindernis, egal ob Stofftier, Gartenschlauch oder Füße wurden stets zuverlässig erkannt und umfahren. Dies macht den Roboter zweifelsohne zu einem der sichersten Modelle am Markt.
Die angesprochenen Schwachstellen des GOAT G1 sind in Anteilen der Kantenschnitt, engere Schlauch ähnliche Bereiche des Gartens sowie Unklarheiten, wie es mit der Haltbarkeit bei schlechtem Wetter aussieht. Die ersten beiden Punkte sind Kompromisse, die mit unter ganz klar auf die einwandfreie Objektvermeidung zurückzuführen sind. Das Opfer wird jeder Tierliebhaber vermutlich gerne bringen. Weiterhin könnte sich der eine oder andere am Design der nicht gerade unauffälligen Funktürme stören.
Unter dem Strich sind wir aber mehr als zufrieden mit dem Modell und können es definitiv weiterempfehlen. Auch der aufgerufene Preis von 1599€ ist aus unserer Sicht fair und gerechtfertigt.
Seid ihr mit unserer Einschätzung einverstanden? Was haltet ihr von dem Modell?
Wer hier schreibt
Hallo zusammen! Mein Name ist Joell und ich bin seit 2020 mit an Bord. Seit langer Zeit fasziniert mich die Welt der Technik und ihre präzise Funktionsweise. Egal, ob es sich um intelligente Saugroboter handelt, die bei der Reinigung des Wohnraums unterstützen, oder um TV- und Audio-Produkte, die Bilder und Klänge intensiver erlebbar machen. Als Autor für Testsieger TV berichte ich über aktuelle Neuigkeiten und teste gleichzeitig verschiedene Haushaltselektronikprodukte.
10 Kommentare
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Hoffe bald macht ihr viele Tests für die neuen Roboter ohne Begrenzungsdraht. Das wäre super da ich schon lange einen kaufen möchte . Würdet ihr bitte auch testen ob zwei getrennte Rasenflächen, welche über einen Weg verbunden sind , abgefahren werden kann. 👍
Hi Matthias, der erste Test eines Mähroboters ohne Begrenzungsdraht wird der GOAT G1 sein. Der Test wird zeitnah auf unseren YouTube-Kanal veröffentlicht. Wir hoffen auch in Zukunft mehr dieser Modelle testen zu können 🙂 LG
genauer gesagt gerade ist das Testvideo online 😉
Ich hoffe das ihr hier auch noch etwas weiter die ganze Sache ausbaut und an die super Tests der Staubsaugroboter ran kommt. Vielleicht min. 10 mal Rasen mähen lassen um einen Vergleich der Roboter dann feststellen zu können , was die Gründlichkeit angeht.
Klingt alles sehr interessant, allerdings gibt es leider noch zu wenig Infos über dieses Gerät. Worx wird meiner Meinung nach aber besser verkauft werden. Wäre schön, wenn ihr auch zu dem Worx ohne Begrenzungskabel berichten würdet.
LG
Hallo Michael, danke für dein Feedback. Wir haben den Ecovacs Goat G1 bereits als Testmodell bekommmen, unser Testbericht folgt bald. Den Worx Vision habe ich mit auf die Liste genommen. LG Joell
Ich korrigiere meine letzte Aussage. Momentan tendiere ich auch eher zu dem Goat G1. Beim Worx Vision benötigt man zwar keinen Begrenzungsdraht, aber wenn man offene Gärten hat, muss man mit Magnetband abgrenzen. Bevor ich allerdings 700qm. mit Magnetband eingrenzen, bleibe ich erst man bei meinem Drahtmäher🙈
Ich sehe bei solchen Geräten immer das Problem mit dem Datenschutz. Auf die Kamera lässt sich wahrscheinlich über die App zugreifen und das ganze als „Überwachungsroboter“ nutzen. Wenn er dann die Straße oder das Nachbargrundstück Filmen kann, kann ich ihn nicht gebrauchen. Ist ggf sogar rechtswidrig. Das gleiche gild nartürlich auch wenn ein Mikrofon ln Board ist.
Es wäre gut wenn du diese Problematik auch mal öffentlich in einem Video ansprechen könntest um den ganzen Thema mehr Aufmerksamkeit zu geben. Gäbe es nämlich die Probleme nicht würde ich mir so einen Rasenmäher sofort kaufen.
So weit ich das verstanden habe, kommt sobald man die Kamera einschaltet alle 30 Sekunden in Dauerschleife eine Ansage, dass die Videoüberwachung läuft. Wenn das wirklich so ist, wir wohl kaum Jemand die Kamera auf Dauer laufen lassen.
Gerade die News gelesen und jetzt schon richtig heiß drauf. Liest sich alles sehr gut. Hoffentlich bekommt ihr einen zum Testen zugeschickt 😁
Wir geben unser Möglichstes! 😉