Philips Homerun Serie 7000: Saugroboter mit Absaugstation & 3D-Hinderniserkennung im Test
Philips Homerun Series 7000 – Nur schick oder auch gut?
Philips hat in diesem Jahr mit dem Homerun Series 7000 und Homerun Series 3000* gleich zwei Saugroboter auf den Markt gebracht. Das neue Flaggschiff-Modell Homerun Series 7000 sieht nicht optisch hübsch aus, sondern hat mit einer Absaugstation, einer 3D-Hinderniserkennung mittels Kamera und Kreuzlaser sowie einer oszillierender Wischfunktion einiges zu bieten. Kann das Modell auch in der Praxis überzeugen?
Ersteindruck, Einrichtung und App-Steuerung
Die schöne Optik wird durch eine gute Verarbeitung bestätigt und der Saugroboter ist out of the box startklar. Das Netzkabel befindet sich hinten an die Station, wobei es kein Kabelmanagement gibt, aber Kabelausgänge sowohl links oder rechts je nach Ort eurer Steckdose. Den Wassertank am Roboter befüllen und der Roboter legt mit einer Komplettreinigung los.
Üblicherweise möchte man dann aber grundsätzliche Dinge einstellen, wie nur saugen, nicht wischen oder nur ein bestimmtes Zimmer reinigen. Dafür gibt es eine App, über die man sich in einer einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung mit dem Roboter verbinden kann, um die Reinigung an die eigenen Wünsche anzupassen.
Im Vorfeld gab es für die App in Nutzerrezensionen Kritik. Als einer der wenigen Hersteller arbeitet Philips aber daran, die Schwächen der Software zu beheben. Die Übersetzung der App ist mittlerweile wesentlich besser. Es gibt nicht nur die Möglichkeit einzelne Räume zu reinigen, sondern auch eine Reihenfolge festzulegen, in denen die Räume gereinigt und individuelle Einstellungen über die Intensität einzelner Reinigungsbereiche vorgenommen werden können.
Auch die Karte lässt sich nun anpassen, Raumgrenzen verschmelzen oder aufteilen. Spannend sind auch die Zonen. Was eine Sperrzone ist, ist noch selbsterklärend, eine No-Mop-Zone regelt dagegen, dass der Roboter in diesem Bereich nicht wischen, aber schon saugen soll. Dies funktioniert wegen der fest montierten Wischplatte aber nur eingeschränkt.
Dann kann man einstellen, dass der Roboter mit gewissen Bereichen besonders schonend umgeht, das ist für uns was Neues. Wir würden sagen, insgesamt ist die App-Erfahrung in Ordnung, nicht optimal, aber es wird daran gearbeitet.
Kann die 3D-Hindernisvermeidung überzeugen?
Als Besonderheit hat Philips dem Modell eine 3D-Kamera-Objektvermeidung spendiert. Eine kleine Kamera und zwei sich kreuzende Laser links und rechts von der Kamera können Objekte dreidimensional einfangen und dann vermeiden. Das funktioniert bei größeren Gegenständen gut und es ist toll, dass er keine großen Ausweichkreise fährt, ein Kinderschuh hingegen wird nicht erkannt und Schnürsenkel werden Rücksichtslos eingesaugt.
Für uns ist eine Objektvermeidung bei Robotern nur dann ein Kaufargument, wenn sie ultrastark ist (wie beim Dreame L20 Ultra), was recht selten der Fall ist. Oft heben sich die Vor- und Nachteile mehr oder weniger auf, wie folgendes Beispiel veranschaulicht: Am Haken im Bad hängt ein Handtuch knapp über dem Boden, welches die 3D-Erkennung wahrnimmt und den Roboter abdrehen lässt, wodurch die Ecke nicht gereinigt wird. Ein Roboter ohne Hinderniserkennung hingegen wäre in die Ecke gefahren.
Reinigungsleistung auf Hart- und Teppichböden
Der Saugmotor liefert 5000 pa an Saugleistung, was auf dem Papier sehr wettbewerbsfähig ist. Wir konnten in unserem Teppichtest zunächst kein verwertbares Ergebnis erzielen. Wir haben einen umrandeten Testbereich in einer anderen Etage wie die Absaugstation.
Der Roboter war hauptsächlich damit beschäftigt die eigene Position feststellen zu wollen, anstatt wie in der anderen Etage gerade Bahnen zu fahren. Ohne Positionserkennung ist es nicht möglich die maximale Saugleistung einzustellen.
Nachdem wir die Station des Roboters ebenfalls im Keller installiert haben, lag das Ergebnis bei 84% aufgenommene Schmutzpartikel. Besonders stark ist das nicht und liegt in etwa so in der Mitte unserer bisherigen Testergebnisse.
Das Problem scheint aber nicht an der Schmutzaufnahme zu liegen, sondern irgendwas irritiert den Roboter in dieser Nische, eventuell die Treppe darüber. Im Wohnbereich ist er akkurat gefahren und deswegen schätzen wir ihn besser ein als das gemessene Resultat.
Kann die Wischfunktion überzeugen?
Der Roboter verfügt über einen 240 ml fassenden integrierten Wassertank. Die Wassermenge kann eingestellt werden und wird dann ganz gezielt über eine Wasserpumpe ausgegeben. Durch eine mechanische Schrubb-Bewegung ist das Wischen hier etwas fortschrittlicher als bei ca. 80% der anderen Modelle. Eine moderne und gut arbeitende Wischfunktion. Den eingetrockneten Kaffee entfernt das Modell im Test ohne Probleme.
Ein Manko hat die Wischfunktion: Der Roboter funktioniert nicht ohne. Man kann zwar „nur saugen“ auswählen, dennoch ist das Wischtuch aber nass und der Roboter fährt mit diesem über den Teppich. Man kann höchstens eine No-Go-Zone für den Teppich einrichten, damit dieser nicht feucht wird. Das hat allerdings den Nachteil, dass dieser überhaupt nicht mehr gesaugt wird.
Welche Aufgaben übernimmt die Absaugstation?
Die Station des Homerun Series 7000 hat drei Funktionen: Sie lädt den Roboter, schützt den Boden vor Feuchtigkeit durch das Wischtuch und entleert den Staubbehälter des Roboters in einen 3-Liter-Staubbeutel, mit dem man 1-2 Monate hinkommt.
Per App kann man die Absaugung ein- oder ausstellen. Kleiner Tipp an die Philips Entwickler: noch besser wäre eine Frequenz, dass beispielsweise nach jeder dritten Reinigung abgesaugt wird. Außerdem ist noch ein kleines Tool zur Haarentfernung integriert.
Was das Modell nicht hat, ist eine Waschstation. Es gibt bereits Allround-Modelle (wie den Roborock Q Revo), die für denselben Kaufpreis angeboten werden und deren Station nicht mehr nur den Staubbehälter absaugt, sondern den Roboter mit neuem Wasser versorgt, sowie das Wischtuch auswaschen und trockenföhnen kann.
Auf der Suche nach einer Alternative? Dann schaut euch gerne mal unseren Saugroboter-Tracker an. Dort findet ihr den für eure Bedürfnisse richtigen Saugroboter. Diskutiert und tauscht euch gerne auch in unserer Saugroboter-Community auf Facebook aus.
Fazit: Philips Homerun Series 7000 kaufen?
Philips hat einen Schwerpunkt auf Design und Qualität gesetzt. Der Roboter ist hübsch anzusehen, was selten und besonders ist. Positiv finden wir, dass es ein schlanker Roboter ist, der auch gute Kletterfähigkeit besitzt. Die Wischfunktion ist durch die mechanische Schrubb-Bewegung überdurchschnittlich gut. Dass der Roboter nur mit montiertem Wischbehälter arbeitet, ist ein Nachteil, welcher auch durch ein Softwareupdate zu beheben sein müsste. Zur App haben wir alles gesagt.
Im europäischen Vergleich ist Philips deutlich stärker als die Roboter der Marken Miele mit dem RX9 oder dem kostspieligen Dyson Saugroboter. Asien ist bei den Saugrobotern allerdings super stark und auch dieses Modell wird nicht in den Niederlanden, sondern in China produziert. Die Qualität ist dennoch spitze.
Zum Preis: Philips ist in dem harten Wettbewerb nicht chancenlos, gleichwohl gibt es günstigere Roboter für 400/500€ mit den gleichen Funktionen und es gibt Roboter für 800€, die mehr können. Vergleichen könnt ihr dies sehr gut über unsere dynamischen Bestenliste.
Unser konkreter Rat in der Philips Frage ist der Griff zur 3000er-Serie*. Dieser hat minimal weniger Saugleistung und eine Standard-Wischfunktion, ist aber gleich 250€ günstiger. Die Einsparungen sind auch darauf zurückzuführen, dass die 3000er-Serie keine 3D-Objektvermeidung hat, welche wir nicht zu den Kaufargumenten zählen.

Wer hier schreibt
Hallo zusammen! Mein Name ist Joell und ich bin seit 2020 mit an Bord. Ich habe fünf Jahre bei einem Displayhersteller gearbeitet und bin Feuer und Flamme, euch mit den aktuellsten News und Testberichten zum Thema TVs und Heimkino zu versorgen.
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InhaltsverzeichnisTechnische DatenBedienung und App-SteuerungNavigation und HindernisvermeidungWischfunktionSaugtest...
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