Inhaltsverzeichnis

Technische Daten
Ersteindruck und Verarbeitung
Features der Reinigungsstation
Navigation und Objekterkennung
Wischfunktion im Test
Saugtest
App-Steuerung
Fazit: Lohnt sich der Kauf?

Dreame X40 Ultra Complete im Test – Der beste Saugroboter 2024?

Die Konkurrenz zwischen den führenden Saugroboter-Marken Dreame und Roborock verschärft sich weiter. Nachdem Dreame im Jahr 2023 die Marktführerschaft in Deutschland erlangt hat, punktet der nun neu eingeführte X40 Ultra mit besonderen technischen Neuerungen gegenüber den aktuellen Top-Modellen von Roborock (S8 MaxV Ultra) und Ecovacs (T30 Pro Omni).

In unserem Testbericht werden wir überprüfen, ob die neuen Funktionen tatsächlich einen echten Mehrwert darstellen und wie sich das Gerät im Vergleich zu seinen Vorgängern und den Konkurrenten von Roborock behauptet.

Ersteindruck und Verarbeitung: Flacher und kompakter als der Dreame L20 Ultra

Seit der Markteinführung vor sieben Monaten nutzt Mark den L20 Ultra, den direkten Vorgänger des neuen Modells, als sein Hauptgerät und war damit sehr zufrieden. Das Gerät hat sich auch optisch gut in den Haushalt eingefügt. Zum Glück bleibt die Farbgebung des neuen X40 unverändert, jedoch ist die Station mit 58 cm flacher und merklich schmaler gestaltet, was an das ursprüngliche Design des L10s Ultra erinnert; Dreames erstem Saugroboter mit Multifunktionsstation, welcher der Marke zum Erfolg verhalf.

Weiter gibt es zwei positive Neuerungen: Die Abdeckung ist nun klappbar statt abnehmbar, was durch das Weglassen der Mikrofone für Sprachbefehle im Laserturm ermöglicht wurde. Dadurch ist der X40 mit einer Höhe von 9,7 cm auch flacher als der L20 Ultra und der S8 MaxV Ultra, was ihm erlaubt, unter Möbel zu passen, die eine Unterfahrgrenze von 10 cm haben.

Sowohl das verwendete Material als auch die Verarbeitungsqualität sind Dreame-typisch auf einem sehr hohen Niveau. Gleichwohl muss man sagen, dass uns in diesen Punkt der Narwal Freo X Ultra als auch der Roborock S8 MaxV Ultra noch einen Ticken besser gefallen haben.

Die Features der Reinigungsstation des Dreame X40 Ultra

Wie in dieser Preiskategorie üblich ist das Modell mit einer vollautomatischen Reinigungsstation ausgestattet, die nicht nur den Staubtank leert, sondern auch die Selbstreinigung des Roboters übernimmt. Dazu gehören ein Frisch- und ein Schmutzwassertank, die jeweils 4,5 bzw. 4 Liter fassen und gelegentlich nachgefüllt oder entleert werden müssen.

Der in der Station integrierte Staubbeutel mit einem Volumen von 3,2 Litern muss, abhängig vom Verschmutzungsgrad der Wohnung, nur alle acht Wochen ausgetauscht werden. Zusätzlich ist eine Automatik für Reinigungsmittel integriert, die während der Selbstreinigung dem Wasser zugesetzt wird. Nach der abgeschlossenen Selbstreinigung folgt dann die Trocknung der nassen Wischpads mit heißer Luft, was der Vorbeugung von Geruchs- und Schimmelbildung dient.

Selbstreinigung mit 70 °C heißem Wasser: Bessere Reinigung und Schmutzaufnahme

Diese genannten Funktionen findet man auch bei anderen Premiumgeräten, jedoch wurde die Selbstreinigung im Vergleich zum Vorgängermodell in zwei wesentlichen Punkten verbessert. Der erste Punkt ist, dass die Station das Wasser nun auf bis zu 70 °C erhitzt, wodurch Fette effektiver gelöst werden und die Selbstreinigung hygienischer erfolgt. Die Heißwasser-Selbstreinigung wurde erstmals beim L10s Pro Ultra eingeführt, der Anfang des Jahres auf den Markt kam.

Ein weiterer Vorteil besteht in der besseren Schmutzaufnahme der Wischpads nach der Heißwasser-Reinigung. Außerdem besitzt die Station eine smarte Schmutzerkennung, welche automatisch die Selbstreinigung an den Verschmutzungsgrad der Station anpasst.

Leichtere Wartung als bei der Konkurrenz

Ein wichtiger Aspekt bei der Wartung der Station ist nicht nur das Leeren oder Auffüllen der Tanks, sondern insbesondere die Reinigung des Stationsbodens. Dreame hat schon immer den Vorteil geboten, dass der Stationsboden herausnehmbar war und somit leicht in der Dusche oder mit einem Gartenschlauch gesäubert werden konnte.

Jetzt verbessert der Hersteller die Wartung weiter, indem er zwei drehbare Zeiger mit Gummilippen hinzufügt, die sich unterhalb des Bodens befinden und für dessen Reinigung sorgen. Diese Innovation war bei anderen Modellen bisher nicht vorhanden. 

Wie auch beim Vorgängermodell kann der Boden der Station beim neuen X40 Ultra direkt in der Station gereinigt werden. Dafür genügt ein Knopfdruck in der App, woraufhin der Saugroboter die Station verlässt, sauberes Wasser auf den Boden gegeben wird und man dann 20 Sekunden Zeit hat, diesen zu säubern, bevor das schmutzige Wasser wieder abgepumpt wird.

Während man bei Roborock aufgrund des nicht herausnehmbaren Bodens gut und gerne schon einmal bis zu 45 Minuten für die Reinigung der Station benötigt, ist dies beim Dreame X40 Ultra in maximal 10 Minuten erledigt. 

Mehr Autonomie dank optionalem Wasseranschluss

Ihr solltet wissen, dass bald ein neues X40-Modell mit einer besonders flachen Station eingeführt wird. Dieser Dreame X40 Master wird direkt an das Wassersystem angeschlossen und bezieht automatisch Frischwasser, während Schmutzwasser direkt in die Abwasserleitungen gepumpt wird, was manuelle Eingriffe überflüssig macht. Diese Station ist zudem 2 cm flacher als die des S8 MaxV mit Wasseranschluss, den wir ebenfalls getestet haben.

Wenn ihr euch noch unsicher seid bezüglich eines Wasseranschlusses, bietet Dreame eine gute Lösung. Der X40 Ultra Complete kann für 200€ aufgerüstet werden, um ebenfalls an die heimische Wasserleitung angeschlossen zu werden – eine Option, die Roborock nicht bietet, dort muss die Entscheidung vor dem Kauf getroffen werden.

Navigation und 3D-Hindernisvermeidung: Die Objekterkennung zählt zu den Besten

Die Navigation des Roboters ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, um sicherzustellen, dass keine Bereiche beim Reinigen ausgelassen werden. Wir konnten dabei keine Probleme oder Unregelmäßigkeiten feststellen; die Navigation und Objekterkennung war sehr zufriedenstellend. Wie auch bei seinem Vorgänger gibt es an den Kanten geringfügige Abweichungen im Millimeterbereich, die beim S8 MaxV Ultra nicht auftreten, aber das ist nichts Besorgniserregendes.

Der Roboter verfügt jedoch über eine sehr empfindliche Sensorik. Falls dies in eurem Wohnbereich zu Problemen führt, solltet ihr wissen, dass ihr die Sensibilität der Sensoren anpassen könnt. Es ist sogar möglich, die Objekterkennung mittels Kamera und Kreuzlaser komplett abzuschalten, wobei er dann ausschließlich über präzise Lasernavigation, Wandabstandssensoren und einen Frontbumper navigiert.

Besonders gespannt waren wir auf das vorletzte Hindernis, ein „braunes Objekt mit weicher Konsistenz“ – hier hat er gute Arbeit geleistet. Bei Schnürsenkeln ist die Reinigungsleistung nicht ganz perfekt, er verheddert sich jedoch nicht und wir würden ihm 9 von 10 möglichen Punkten geben. Insgesamt bietet er eine der besten Leistungen bei der Hindernisvermeidung und hat Vorteile gegenüber dem Konkurrenten Roborock, dessen Roboter Hindernisse erst ab einer Höhe von 5 cm zuverlässig erkennen.

Per App Zugriff auf die Kamera

Für alle, die ihr Zuhause im Blick behalten wollen: Die Kamera des Roboters lässt sich wieder zur Hausüberwachung oder für Videotelefonate mit anderen Bewohnern einsetzen. So kann man bequem vom Sofa aus oder sogar aus dem Urlaub nach dem Rechten sehen. Außerdem ist es möglich, dass die Objekterkennung des Roboters Fotos von Hindernissen aufnimmt.

Wischfunktion im Test: Die beste Ecken- und Kantenreinigung

Ausfahrbares Wischpad der 2. Generation: Jetzt noch bessere Kantenreinigung

Die verbesserte Reinigung von Ecken und Kanten bei Saugrobotern wurde maßgeblich durch den Dreame L20 Ultra vorangetrieben, der dank eines innovativen, ausfahrbaren Wischpads auch schwer zugängliche Bereiche erreichen kann. Die Weiterentwicklung dieser Technologie, bekannt als „Mop-Extend“-Funktion, erlaubt es nun, bis zu 4 cm tiefer in Ecken und Kanten vorzudringen.

Wir waren zunächst perplex über die Menge an Staubflusen auf dem Boden, doch dann kam die Erleuchtung: Der Roboter hatte zwei Jahre alten Staub unter der Couch hervorgezogen, den zuvor kein anderer Staubsauger erreicht hatte. Diese Funktion ist in ihrer zweiten Generation noch effektiver und übertrifft damit auch ähnliche Ansätze von Konkurrenten wie Roborock, die ein kleineres Wischpad verwenden. 

Anhebbare und ablegbare Wischmopps: Alleinstellungsmerkmal!

Der X40 Ultra zeichnet sich nicht nur durch seine Lift-Mop-Funktion aus, die bereits für sich genommen bemerkenswert ist, indem er Teppiche automatisch erkennt und die Wischpads um 10,5 mm anhebt. Darüber hinaus kann dieses Modell die magnetischen Wischpads in der Station ablegen, um besonders hochflorige Teppiche zu saugen, und sie später für die Fortsetzung des Wischvorgangs automatisch wieder aufnehmen. Diese innovative Funktion, die bereits vom L20 Ultra bekannt ist, erweist sich besonders bei wertvollen Teppichen als schonend und bietet damit einen entscheidenden Vorteil.

Smarte Schmutzerkennung: Anpassung der Reinigung bei Flüssigkeiten

Kann die Wischleistung überzeugen? 

Der Kaffee wurde sofort entfernt, Schlamm wurde effektiv behandelt, ohne ihn zu verteilen, und Ketchup sowie Mayo wurden schrittweise aufgelöst. Obwohl der Roboter nicht beim ersten Durchgang alles entfernte (was auch sonst außergewöhnlich wäre), zeigte sich mit jeder weiteren Runde eine kontinuierliche Verbesserung.

Nach sechs Runden waren alle Flecken beseitigt, was eine beeindruckende Leistung darstellt, auch wenn der Dreame im Vergleich zum Roborock S8 MaxV Ultra, der nur vier Durchgänge benötigte, etwas zurücklag. Trotzdem zählt die Reinigungsleistung zu den besten am Markt.

Saugtest: 12.000 pa Saugkraft und ausfahrbare Seitenbürsten

Im Vergleich zu seinem Vorgängermodell, dem L20 Ultra, hat Dreame die Saugkraft des neuen Modells auf beeindruckende 12.000 pa erhöht, was einen neuen Rekord in der Branche darstellt. Diese Steigerung kommt in einer Zeit, in der Konkurrenten wie Roborock und Ecovacs ebenfalls ihre Saugleistungen erhöht haben, wobei Roborock für den S8 MaxV Ultra eine Saugkraft von 10.000 pa und Ecovacs für den T30 eine Saugkraft von 11.000 pa angegeben haben.

Obwohl höhere Saugkraftwerte beeindruckend klingen, zeigen unsere Beobachtungen, dass nicht nur die reine Saugkraft entscheidend für die Reinigungsqualität ist. Vielmehr spielen auch die Konstruktion und Mechanik der Seiten- und Hauptbürsten eine wesentliche Rolle in der Effizienz der Saugroboter.

Ausfahrbare Seitenbürste für eine bessere Eckenreinigung

Saugtest: Kann der neue Saugmotor überzeugen?

Wir haben natürlich auch unseren Standard-Saugtest auf Teppichboden durchgeführt, bei dem wir Schmutzpartikel verteilt und anschließend getestet haben, wie viele der Staubpartikel aufgenommen worden sind. Dabei machten wir eine interessante Beobachtung: Im Zentrum des Teppichs saugte das Modell den Schmutz perfekt auf, es blieben keine Partikel zurück. An den Rändern jedoch blieben überraschenderweise einige Schmutzpartikel liegen, wobei dies immer noch verhältnismäßig wenig war.

Insgesamt erzielte der Sauger ein Ergebnis von über 95%, ähnlich wie sein Vorgängermodell L20 Ultra und der Roborock S8 MaxV Ultra. Interessanterweise bemerkten wir, dass sich die Seitenbürste nicht drehte und angehoben war, was fast schon ironisch ist, bedenkt man das gute Ergebnis, das er trotzdem erzielte.

Das besondere Verhalten des Roboters, die Seitenbürste bei der Reinigung von Hochflorteppichen anzuheben, ist tatsächlich kein Fehler, sondern eine bewusste Funktion, um ein Verhaken der Bürste im Teppich zu vermeiden. Allerdings ist es auf niedrig bis mittelflorigen Teppichen nicht sinnvoll, dass die Seitenbürste standardmäßig deaktiviert ist.

Für optimale Ergebnisse empfiehlt es sich daher, diese Einstellung in der App zu deaktivieren, um die Reinigungseffizienz zu erhöhen. Diese Anpassung führt zu einer beeindruckenden Reinigungsleistung von 99,8%, was einen Rekord unter den Flaggschiff-Modellen darstellt.

App-Steuerung: Nutzerfreundlicher und mehr KI-Funktionen

Die überarbeitete Dreame-Home-App hat sich deutlich verbessert und bietet nun eine einfachere, übersichtlichere und nutzerfreundlichere Schnittstelle. Auf der Startseite der App befinden sich nun zwei große Schaltflächen für die wichtigsten Funktionen: „Reinigung starten“ und „Zurück zur Station“. Dies vereinfacht die alltägliche Nutzung erheblich.

Eine Neuerung ist das System der Schnellstarttasten, die sich durch das Definieren von Kurzbefehlen personalisieren lassen. So können Nutzer individuelle Reinigungsabläufe einrichten, zum Beispiel speziell für die Reinigung um den Esstisch, die dann per Klick aktiviert werden können.

Zusätzlich zur verbesserten Bedienbarkeit hat die App eine intelligentere KI erhalten, die bereits bei der Kartenerstellung nützlich ist. Die KI teilt nicht nur die Wohnung in Räume ein, sondern ordnet auch Reinigungsreihenfolgen zu und erkennt das Material des Bodens sowie dessen Ausrichtung. In den Einstellungen kann die KI sogar die Reinigungsintensität für unterschiedliche Räume vorschlagen, was den Bedienkomfort weiter erhöht.

Nutzer haben weiterhin die Möglichkeit Einstellungen manuell anzupassen, etwa durch das Festlegen von Sperrzonen oder spezifischen Reinigungsabfolgen. Die KI ist zwar noch nicht perfekt, zeigt aber großes Potenzial und hinterlässt insgesamt einen positiven Eindruck.

Fazit: Dreame X40 Ultra Complete kaufen?

Die Vielzahl an Funktionen macht den Dreame X40 Ultra Complete derzeit zum fortschrittlichsten Saugroboter auf dem Markt. Das Modell baut auf den Stärken seines Vorgängers, dem L20 Ultra, auf und verbessert diese weiter. Die Kantenreinigung wurde optimiert, da das ausfahrbare Wischpad nun noch näher an die Kanten herankommt. Die neue ausfahrbare Seitenbürste erhöht die Reinigungsleistung in Ecken und um Stuhl- und Tischbeine erheblich.

Ein weiterer Pluspunkt ist die kompakte Bauweise des Saugroboters und der Station, die sich an dem L10s Ultra orientieren. Dadurch passt das Modell auch unter Möbelstücke mit einer Höhe von nur 10 cm. Die Station punktet zudem mit Heißwasser-Selbstreinigung und einer neuen Funktion zur Reinigung des Stationsbodens, was das Modell zu einem der pflegeleichtesten auf dem Markt macht und es in dieser Hinsicht deutlich vor den Konkurrenten Roborock positioniert.

Die anhebbare Seitenbürste ist eine nette Ergänzung, bietet jedoch nur in speziellen Situationen einen wirklichen Mehrwert. Kritisch anzumerken ist, dass die Bürste standardmäßig auf Teppichböden angehoben wird und daher nicht arbeitet, obwohl dies in den App-Einstellungen deaktiviert werden kann. Auch die Hindernisvermeidung des X40 Ultra zeigt Verbesserungspotenzial: Obwohl sie 9 von 10 Hindernissen zuverlässig erkennt, kann ihre hohe Empfindlichkeit dazu führen, dass der Roboter einen größeren Abstand zu Objekten hält und dadurch bestimmte Bereiche auslässt.

Insgesamt ist der Dreame X40 Ultra Complete derzeit das beste Modell auf dem Markt. Wie er sich im Vergleich zu Konkurrenzmodellen von ECOVACS, Roborock und anderen schlägt, könnt ihr in unserer dynamischen Bestenliste, dem Saugroboter-Tracker, einsehen, wo das Modell mit über 90 anderen verglichen wird.

Wer hier schreibt

Hallo zusammen! Mein Name ist Joell und ich bin seit 2020 mit an Bord. Seit langer Zeit fasziniert mich die Welt der Technik und ihre präzise Funktionsweise. Egal, ob es sich um intelligente Saugroboter handelt, die bei der Reinigung des Wohnraums unterstützen, oder um TV- und Audio-Produkte, die Bilder und Klänge intensiver erlebbar machen. Als Autor für Testsieger TV berichte ich über aktuelle Neuigkeiten und teste gleichzeitig verschiedene Haushaltselektronikprodukte.

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